Hitzige Ratsdebatte um Bebauung der Hindenburgstraße

Diskussionen um Bebauungsplan Hindenburgstraße.

Wuppertal. Dass Beifallsbekundungen oder Zwischenrufe von Zuschauern im Ratssaal nicht gestattet sind, darauf hatte Oberbürgermeister Peter Jung eine Zuschauergruppe in der gestrigen Ratssitzung zunächst dezent hingewiesen. Doch die hitzige Debatte im Rat über den Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes Hindenburgstraße löste weitere Reaktionen auf den Zuschauerbänken aus und endete für einen der Besucher, der seinen Unmut über die Zustimmung der Ratsmehrheit von CDU und SPD zum Bebauungsplan äußerte, mit einem von Jung ausgesprochenen Hausverbot.

Klaus Lüdemann (Grüne) hatte CDU und SPD zu Beginn der Diskussion aus der Reserve gelockt, in dem er in Zusammenhang mit dem geplanten Bau von 26 Wohneinheiten unter anderem von einer „Neubauinteressengemeinschaft“ sprach. „Da wird eine Oase zerstört“, kritisierte Lüdemann.

Oberbürgermeister Peter Jung wies „die Unterstellungen“ aufs Schärfste zurück. Klaus Jürgen Reese (SPD) warf den Oppositionsparteien (Grüne, FDP, Linke und WfW) vor, „Wahlkampf“ zu betreiben. Michael Müller (CDU) beschrieb die Entscheidung ebenfalls als eine „Frage der Abwägung“. „Es geht um den Bau von Wohnungen, die auf dem Wuppertaler Wohnungsbaumarkt stark nachgefragt sind“, sagte Reese. Müller wies darauf hin, dass der Flächennutzungsplan für das 10 000 Quadratmeter große Gelände an der Sambatrasse eine Bebauung vorsehe. „Jeder musste damit rechnen, dass es diese Bebauung irgendwann geben wird.“

Dies sehen die Anwohner und die ehrenamtlichen Betreiber eines Jugendprojektes auf dem Gelände offensichtlich anders. Sie fürchten um den Verlust eines Idylls und einer wertvollen Einrichtung für Jugendliche im Quartier. Dass sie die Pläne nicht widerstandslos hinnehmen wollen, äußert sich nicht nur im Protest im Ratssaal. So erwägen die Anwohner rechtliche Schritte gegen die Stadt. Sie berufen sich auf ein Gutachten, wonach die geplante Bebauung zu nahe an einem Industriebetrieb liegt.

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