Nachgehakt Gathe: Stadt stellt Neubau der Moschee vorerst zurück

Verwaltung ist weiter in Kontakt mit Ditib-Gemeinde und dem Autonomen Zentrum. Flüchtlinge binden aber derzeit das Personal.

Nachgehakt: Gathe: Stadt stellt Neubau der Moschee vorerst zurück
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Für den Neubau der Moschee an der Gathe ist weiterhin kein Termin in Aussicht. Die Sprecherin der Stadt, Martina Eckermann, sagte gestern, dass die Planung sich immer noch „im weiteren Vorfeld“ befinde. Die Stadt stehe weiter in Kontakt mit dem Türkisch-Islamischer Kulturverein Wuppertal Elberfeld und dem Autonomen Zentrum (AZ). Um die neue Moschee gegenüber der alten bauen zu können, müssen sich die Vereine und die Stadt einigen.

Denn aktuell befindet sich das Autonome Zentrum auf dem Grundstück, das für den Moschee-Neubau gedacht ist. Es gibt also zwei Möglichkeiten für den weiteren Verlauf.

Die eine ist, dass das AZ umzieht. Die Stadt Wuppertal habe bereits mehrere Objekte dafür ins Auge gefasst und auf den Prüfstand gestellt, so Eckermann. Es sei vor allem um bauliche Fragen gegangen, also etwa Lärmschutz und Brandschutz, um dem Bedarf des AZ gerecht zu werden. Aber kein Objekt habe den Ansprüchen genügt und sei dem AZ vorgestellt worden. Das Zentrum würde aber in jedem Fall im Viertel bleiben. Ein Umzug in einen anderen Stadtteil wurde schon vor längerer Zeit ausgeschlossen.

Die zweite Möglichkeit ist, die Ditib-Gemeinde in Nachbarschaft zum AZ zu setzen. Laut Selim Mercan aus dem Vorstand der Gemeinde, verantwortlich für das Bauvorhaben, seien beide Seiten zur Nachbarschaft bereit. „Es gibt keine Berührungsängste.“ Derzeit befinde man sich aber noch im Abstimmungsprozess. „Wir sind auch offen für Vorschläge des AZ, und der bisherigen Kommunikation nach zu urteilen, ist auch das AZ offen.“ Vonseiten der Ditib-Gemeinde plane man gedanklich trotzdem in beide Richtungen.

Auch wenn im Hintergrund weiter an der Umsetzung gearbeitet wird, aktuell hat der Neubau der Moschee keine Priorität bei der Stadt. Eckermann zufolge hat der Integrationsbeauftragte, Hans-Jürgen Lemmer, aktuell mehr mit der Situation der Flüchtlinge zu tun als mit der Planung des Neubaus. Zuletzt hatte Lemmer auf konkrete Ergebnisse im Januar 2015 gehofft.

Mercan hofft dennoch auf eine baldige Einigung. Alle weiteren Planungen, was die Umsetzung des Baus, die Finanzen und die Zeit angeht, hängen daran.

Das AZ war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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