Freibad Mirke: Öffnung im Mai?

Der Förderverein hofft, dass die Wasserleitung rechtzeitig repariert werden kann.

Elberfeld. Was die einen als hausbacken bezeichnen würden, ist für andere gemütlich und nostalgisch. An etwa dieser Schwelle, wo eher das Auge des Betrachters über die Qualität befindet, ist auch das Freibad Mirke anzusiedeln. Kaum hatte die Stadt im Zuge des Haushaltssicherungskonzepts die Schließung des maroden Bades zum Jahre 2011 angekündigt, da machten sich traditionsbewusste Bürger den Erhalt der 1851 eröffneten Anlage zur Herzensangelegenheit und gründeten den Förderverein Pro Mirke.

In der Gaststätte Mirke trafen sich jetzt rund 40 der 183 Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung und fassten zusammen, was als Rettungskonzept vorgesehen ist. Angestrebt wird kein Spaß- und Erlebnisbad, aus dem finanzstarke Investoren ihre Profite ziehen, sondern ein Sportbetrieb, der bei einem Eintrittspreis von weniger als zwei Euro einen ganzen Tag nostalgische Freizeit garantiert.

Aber nicht nur Bürger-, sondern auch Naturfreibad soll die Mirke werden. Dazu hat die Firma Eko Plant einen Entwurf erarbeitet, der an die Stelle chemischer Reinigung durch Chlor einen biologischen Filter setzt. Weil damit auch Teile der Personal- und Betriebskosten entfallen, könnten bis zu 50 Prozent der bisherigen Ausgaben eingespart werden. Die Realisierung des Null-Emissionsbades erfordert freilich einen Umbau, zu dem der Verein einen Eigenanteil von 200.000 Euro beisteuern müsste. Der Vorschlag, den Jahresbeitrag von zehn auf 50 Euro pro Mitglied anzuheben, wurde am Montag abgelehnt. Vielmehr will man auf Spendenzusagen, aber auch auf Synergie-Effekte setzen. Ein solcher zeichnet sich soeben ab. Denn der Bagger, den das Wichernhaus an der Nordbahntrasse einsetzen wird, soll auch zur Verfügung stehen, um dem momentan heikelsten Problem auf die Spur zu kommen: der undichten Wasserzufuhr, die seit Jahren den Unterhalt verteuert.

Als beste Eigenwerbung erachtet der Verein das Bad selbst. Um dieses Signal nochmals deutlich zum Saisonbeginn zu setzen, ist die Eröffnung der Mirke wie auch des Spendenkontos und die Gründung eines neuen Betreibervereins für den 1. Mai vorgesehen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Voraussetzung für die Eröffnung bleibt, dass der Wasserverlust kompensiert werden kann.

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