Wuppertal Eskesberg: Kalktrichterofen ist gesperrt

Eskesberg · Stadt sieht Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet. Für eine Sanierung fehlt das Geld.

Bernd Udo Hindrichs und Christian Hörning (v.l.) im vergangenen Jahr am Kalkofen. Archivfoto: Andreas Fischer

Bernd Udo Hindrichs und Christian Hörning (v.l.) im vergangenen Jahr am Kalkofen. Archivfoto: Andreas Fischer

Foto: Fischer, Andreas (f22)

, Der Kalktrichterofen am Eskesberg ist ab sofort gesperrt. Damit fällt auch die monatliche Führung, die am kommenden Sonntag hätte stattfinden sollen, aus. Die routinemäßige Kontrolle des Industriedenkmals habe ergeben, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann, heißt es aus dem städtischen Presseamt.

Zur Dauer der Sperrung heißt es „bis auf Weiteres“. Allerdings ist bekannt, dass die Stadt für die Sanierung des Bauwerks kein Geld hat. Seit Jahren schon ist das dazugehörige Viadukt eingerüstet. Im Ofen, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet worden und bis 1956 in Betrieb war, gab es zumindest Führungen. Wann und ob die wieder angeboten werden können, ist derzeit fraglich.

Es ist ein weiterer Dämpfer für die Zukunftsplanungen rund um den Ofen. Vor gut einem Jahr hatte es schon einmal große Diskussionen gegeben, das Denkmal war Thema in der Politik geworden. Die Verwaltung hatte damals noch einmal betont, dass Mittel für eine Sanierung - von einem sechsstelligen Betrag ist die Rede - kaum zur Verfügung stehen - und auch die Option des „Rückbaus“, was für nichts anderes als den Abriss steht, ins Spiel gebracht. Daraufhin formierte sich der Widerstand. Die letzte Möglichkeit wurde ausgesetzt. Alle Beteiligten sollten nach Lösungen suchen.

Schon in den Jahren zuvor hatte sich der Förderverein Kalkofenfreunde für das Denkmal eingesetzt. Nach dem Tod der langjährigen Vorsitzenden Erika Heilmann hatte sich dieser aber aufgelöst. Im vergangenen Jahr gründete sich dann im Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck eine Arbeitsgruppe um den zweiten Vorsitzenden des Vereins, Christian Hörning, die an einem Gesamtkonzept für den Ofen arbeiten will. Ziel sei eine Art Landschaftspark in Verbindung mit der Nordbahntrasse, hieß es damals. Allerdings betonten die Mitglieder auch, dass die regelmäßigen Führungen wichtig seien, den Wuppertalern das Denkmal zumindest ein bisschen in Erinnerung zu rufen. Diese Möglichkeit besteht nun erst mal nicht mehr. est

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