Dönberg: Ein Engel für alle, die Trost suchen

Ab Oktober steht die Skulptur am evangelischen Friedhof.

Wuppertal. Schutzengel sind vielen Menschen wichtig. Das finden Sarah (6) Jahre und ihre Großmutter Waltraud Müller (76). Derzeit freundet sich ein 300 Gramm schweres Engel-Exemplar aus Bronze mit einer großen Statue aus einem zwei Tonnen schweren Stein aus der Nähe von Bad Pyrmont an. Der kleine Bronzeengel ist als "Dönberger Engel" schon länger in vieler Hand, ist Trost und Kleinod für Traurige geworden. Der große Steinengel wird im Oktober einen Platz auf dem evangelischen Friedhof auf dem Dönberg finden.

Wie es dazu kam? Zuerst entstand der kleine Engel. Pastor Eckehard Fröhmelt wollte seinen Goldkonfirmanden einen kleinen Schutzengel mit auf den Weg geben. Der Engel war schnell beliebt. Der von Marie-Luise Jung geschaffene Himmelsbotschafter aus Ton wurde bald in Bronze gegossen. Die zehn Zentimeter große Skulptur zeigt einen Engel, der einen trauernden Menschen umfasst und stützt. Der steinerne Engel, der 1,60 Meter groß wird, ist eine Fast-Nachbildung des Bronze-Engels.

Die Wichlinghauser Steinbildhauerin Christiane Püttmann hat die Auftragsarbeit übernommen, und noch steht die Figur in ihrer Werkstatt an der Wichlinghauser Straße. Pastor Fröhmelt waren die Werke der Künstlerin aufgefallen, als sie auf dem Friedhof Ehrenhainstraße eine Gedenkstätte für Eltern von verstorbenen Kindern schuf.

Die Gesichter auf den Stelen, die schlafende Kinder darstellen, haben nicht nur die Friedhofsbesucher, sondern auch Fröhmelt sofort beeindruckt. Als er für den evangelischen Friedhof an den Höhenstraße eine monumentale Figur suchte, dachte er sofort an das Werk von Christiane Püttmann und den Dönberger Engel.

Es waren viele Gespräche notwendig, um die Ideen und Vorstellungen zu verwirklichen. Ein erstes Modell aus Pappe fand sofort die Zustimmung im Presbyterium. Dank Spenden aus privaten Kreisen konnte der steinerne Engel finanziert werden.

Im November kam der Stein nach Wuppertal. Steinmetz Rasch hat die nicht benötigten Randstücke abgesägt. Im Februar wurde der Stein mit einem Kranwagen in Püttmanns Werkstatt geliefert. Mit Hammer und Meißel bearbeitete die Künstlerin das Werk. Der Engel ist noch nicht ganz fertig. Es gibt auch Unterschiede zum kleinen Bronzeengel. Dieser beugt sich dem Trostsuchenden zu, der steinerne Engel blickt geradeaus, sucht den Blickkontakt zum Besucher.

"Der Engel steht vorne an der Friedhofskapelle, will die Besucher der Gräber der Stätte, die Trauerzüge begleiten. Er soll ein tröstendes Gefühl vermitteln", sagt Fröhmelt. Und die sechsjährige Sarah hat sofort begriffen. "Der Engel beschützt mich."

Marie-Luise Jung hat Püttmann schon bescheinigt, dass sie dem Engel ein eigenes, besonderes Gesicht gegeben habe. Fröhmelt freut es, dass der Steinengel auch Optimismus ausstrahlt. So sehen es auch Elfriede (83) und Guido Bertocco (84), die ein Grab auf dem Friedhof besuchen. "Wir freuen uns auf den Engel." In einem Beet, das jetzt noch Rosen beherbergt, findet der Engel mit dem trauernden Menschen auf einem Sockel Platz. "Wir werden hier noch einiges verändern. Der Schaukasten kommt an einen anderen Platz. Der Engel soll sichtbar sein."

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