„Die Verkehrssituation ist und bleibt schlecht“

Am Arrenberg sind Brücken dicht und Straßen gesperrt. Anwohner und Firmen klagen über die schlechte Anbindung ihres Quartiers.

„Die Verkehrssituation ist und bleibt schlecht“
Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Arrenberg. Der motorisierte Individualverkehr am Arrenberg hat es aufgrund der engen und bisweilen etwas verwinkelten Straßen nie ganz leicht gehabt, doch seit einigen Wochen hat sich die Situation für den Schwerlast-, aber auch den Pkw-Verkehr verschärft. Die Brücke an der Moritzstraße ist noch bis ins nächste Jahr gesperrt, auf der Brücke an der Kabelstraße erlaubt eine Ampel das Passieren nur wechselweise in jeweils eine Richtung. Zudem ist die Unterführung von der Arrenberger Straße zur Güterstraße gesperrt.

Die Verkehrssituation im Viertel sei „problematisch“, weil man immer wieder Umwege fahren müsse, sagt der Vorsitzende des Vereins „Aufbruch am Arrenberg“, Hans-Georg Walter. Aufgrund der Sperrungen und Umleitungen „knubbelt es sich vor allem an der Ernststraße und der Simonsstraße immer wieder“. Aber auch der Lkw-Verkehr, der in Richtung Zooviertel fährt, stoße auf Probleme. Bei der Strecke über die Tiergartenstraße gebe es zwei fast rechtwinklige Kurven, die vor allem von großen Lastern nur schwer zu durchfahren seien.

Pascal Biesenbach, Projektleiter bei „Aufbruch am Arrenberg“, wundert sich über den Sinn so mancher Straßensperrung. So könnte man seiner Ansicht nach ohne Probleme eine einspurige Verkehrsführung an der Baustelle an der Unterführung zur Güterstraße einrichten. Dass dieser Bereich komplett gesperrt ist, stößt bei ihm auf Unverständnis. Offensichtlich aber nicht nur bei ihm — immer wieder kommt es vor, dass Autofahrer die Absperrung an der Unterführung zur Seite schieben und unter der Brücke durchfahren.

Das Problem mit dem Lastwagenverkehr kann auch die Geschäftsführung der Proviel GmbH bestätigen. Zwar gebe es derzeit noch keine „dramatische Situation“, räumt Geschäftsführer Christoph Nieder ein, wenn aber noch „ein Schlupfloch“ vom oder zum Quartier geschlossen werde, dann „ist der Arrenberg dicht“, mahnt er. In der Regel würde sein an der Milchstraße gelegenes Unternehmen von Lastwagen in der Größenordnung von etwa zwölf Tonnen angefahren, erzählt Nieder. Die kämen in der Regel noch durch.

Über die Lage am Arrenberg kann auch Thomas Scharrenberg ein ernüchterndes Lied singen. Der Geschäftsführer der gleichnamigen Bäckerei an der Fröbelstraße kennt die Problematik seit langem: „Die Verkehrssituation ist schlecht und sie bleibt schlecht“, sagt er. Wegen der schwierigen Parkverhältnisse stünden oft Fahrzeuge in der zweiten Reihe. Beim Entladen der ihn beliefernden Laster gebe es immer wieder Probleme, sagt Scharrenberg.

Die Sperrung an der Güterstraße, die gleich neben dem Firmengelände von Proviel beginnt, wurde von den Stadtwerken eingerichtet. Dort wird eine Fernwärmeleitung verlegt — noch mindestens bis Mitte Februar. Und auch an der Moritzstraße sind die Stadtwerke aktiv. An der dortigen Brücke werden Hausanschlüsse erneuert, wie der Sprecher der Stadtwerke, Holger Stephan, mitteilt. Noch bis zu den Weihnachtsfeiertagen bleibt die Brücke gesperrt. Dann wird sie für die Feiertage und zwischen den Jahren wieder für den Verkehr geöffnet. Und im Januar beginnen dann wieder die Arbeiten und die Vollsperrung wird wieder eingerichtet.

Noch langwieriger dürfte die Sperrung an der Brücke an der Kabelstraße werden. Dort wurden bei einer Untersuchung durch einen Bauwerkprüfer Beschädigungen an der Brücke festgestellt, sagt Stadtsprecherin Kathrin Petersen. Deshalb kann dort der Verkehr jeweils nur in eine Richtung fahren, überdies wurde der Gehweg in Richtung Friedrich-Engels-Allee gesperrt. Aufgrund finanziell und personell angespannter Ressourcen sei „nicht vor 2020“ mit Reparaturarbeiten an der Brücke zu rechnen, sagt Petersen.

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