Die Briller Straße ist nun talwärts ein Nadelöhr

Seit der Eröffnung der B 7 gibt es neue Probleme am Verkehrsknoten Robert-Daum-Platz.

Die Briller Straße ist nun talwärts ein Nadelöhr
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Man kennt diesen Effekt von der Autobahn: Während es auf der Gegenfahrbahn zügig vorwärtsgeht, zuckelt man auf der anderen Seite der Leitplanke im Schritttempo daher. Auf der Briller Straße sind „Staus“ und „grüne Welle“ ähnlich ungerecht verteilt. Seit Wiedereröffnung der B 7 geht es talwärts auf einer Spur zumeist stockend und zähflüssig in Richtung Robert-Daum-Platz, während der Verkehr aufwärts auf zwei Spuren relativ zügig fließt.

Für die Verwaltung ist das keine Überraschung und auch die Wuppertaler Stadtwerke haben diese Entwicklung so vorausgesagt. „Es war zu erwarten, dass sich mit der Öffnung der B 7 neue Verkehrsströme ergeben“, sagt Dezernent Frank Meyer. Daher habe die Stadt in den Fachausschüssen den Politikern empfohlen, die Spuren wieder umzudrehen, also wie vor der Sperrung zwei Fahrspuren talwärts und eine Spur bergwärts anzubieten. Der Verkehrsausschuss fasste allerdings den Beschluss, die Entwicklung nach der Wiedereröffnung der B 7 erst einmal zu beobachten.

Die ersten Beobachtungen fallen eindeutig aus. In Spitzenzeiten in den Morgenstunden staut sich der Verkehr vom Robert-Daum-Platz bis zur Bayreuther Straße. Auch im späteren Verlauf des Tages geht es schon ab der Einmündung Katernberger Straße oft nur noch im Schritttempo vorwärts — und das in den Ferien.

„Eine zweite Spur in beide Richtungen kann es dort leider nicht geben“, sagt Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD). Er erhofft sich von den Verkehrsexperten Lösungen — falls notwendig auch kurzfristige Veränderungen. Der Wunsch der Politiker, die Verkehrsentwicklung bis zum Jahresende zu beobachten und dann über den Rückbau von Maßnahmen zu entscheiden, müsse nicht für alle Punkte der Umfahrungsstrecken gelten.

Briller Straße und Robert-Daum-Platz seien ja nicht erst seit der Sperrung der B 7 vor drei Jahren neuralgische Punkte. Daher sei dort möglicherweise ein früheres Eingreifen erforderlich. Es werde allerdings schwierig, diesen Verkehrsknoten aufzulösen, glaubt der Bezirksbürgermeister. „Probleme hat es ja nicht erst seit der B 7-Sperrung rund um den Robert-Daum-Platz gegeben“, sagt Vitenius.

Staus und zähflüssiger Verkehr sind aber nicht nur lästig für Autofahrer, sondern sie belasten massiv die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner. Regelmäßig wird die Belastung der Luft an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet gemessen. Unter 26 Messpunkten wies der an der Briller Straße schon im Messzeitraum Januar bis Dezember 2015 mit 66 Mikrogramm pro Kubikmeter den höchsten Jahresmittelwert an Stickstoffdioxid in Wuppertal auf. Zum Vergleich: Zum Schutz der menschlichen Gesundheit ist ein Grenzwert von bis zu 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel festgelegt worden.

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