Briller Viertel Buschhäuschen 71: Bauprojekt vor Gericht

Ein Nachbar hat gegen die Baugenehmigung geklagt. Im März geht es zum Verwaltungsgericht.

Briller Viertel: Buschhäuschen 71: Bauprojekt vor Gericht
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Neubauten im Briller Viertel — ein heikles Thema: Demnächst landet erneut ein Wohnprojekt vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf. Nachbar Carsten Berger hat gegen die Stadt geklagt, weil sie das Vorhaben am Buschhäuschen 71 genehmigt hat. „Am 23. März ist mündliche Verhandlung“, weiß Berger von seinem Anwalt.

Auf dem Gelände stand früher ein Bungalow. Die Baumeister GmbH will dort ein modernes Mehrfamilienhaus bauen — zum Ärger von Berger. Der sei nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung. Die Art passe aber architektonisch nicht in die Umgebung, sagt er. Und die geplante Geschosshöhe verstoße gegen den Bebauungsplan — weshalb er geklagt habe.

Berger spricht von viereinhalb Geschossen, die entstehen sollen. „Das ist zu hoch.“ Aus Sicht von Berger habe die Stadt den Bebauungsplan ganz schön „ausgereizt“. Streitpunkt ist — wie so oft bei solchen Projekten — das Staffelgeschoss. Zählt es voll, halb oder gar nicht? Fragen, denen sich jetzt das Gericht widmen muss.

Das Vorhaben ist eines von mehreren im Briller Viertel, die die Gemüter erhitzen. „Jede Lücke wird geschlossen“, ärgern sich einige Anwohner. Auch Berger wünscht sich endlich eine Denkmalbereichssatzung, über die solche Projekte besser gesteuert werden könnten. Doch dazu fehlen der Stadt die Ressourcen.

Hubert und Michel Baumeister wollten eigentlich schon längst mit dem Bau am Buschhäuschen angefangen haben. „Und es ist auch keine Lücke, die dort bebaut wird. Dort stand ja schon ein Gebäude“, kontern sie die Kritik. Die Nachfrage nach den neuen Wohnungen sei groß, das Penthouse bereits verkauft. Zudem gebe es weitere Reservierungen. Momentan habe man die Vermarktung gestoppt. Wegen der Klage, die Vater und Sohn aber gelassen sehen. „Die richtet sich ja auch nicht gegen uns“, sagt Hubert Baumeister. Man gehe davon aus, dass die Stadt bei der Genehmigung alles richtig gemacht habe.

Auch in der Verwaltung sieht man dem Verfahren gelassen entgegen. Aktuell wollte man sich auf WZ-Anfrage zwar nicht zu dem schwebenden Verfahren äußern. Vor gut einem Jahr hatte sich aber Baudezernent Frank Meyer bereits entspannt gezeigt. „Wir werden ständig verklagt, weil Leute meinen, irgendwelche Fehler zu entdecken. Aber die Denkmalbehörde und die Bauaufsicht haben die Pläne für das Objekt Am Buschhäuschen 71 geprüft und genehmigt.“

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