Besucher tauchen in die Dönberger Modellbahnwelt ab

An der Erzbischöflichen Tagesschule gibt es seit 22 Jahren eine Arbeitsgemeinschaft.

Dönberg. Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Sie alle waren gekommen, um die tuckernden Eisenbahnwagen im Kleinformat vorbei an Bergen und durch grüne Landschaften fahren zu sehen — klassisch analog und nun auch digital. Seit mittlerweile 22 Jahren tauchen die Schüler der Erzbischöflichen Tagesschule Dönberg in die winzigen Welten voller Gleise ein. Es sind meterlange Strecken, die die Eisenbahn-Arbeitsgemeinschaft (kurz: AG) der Dönberger Modellbahnfreunde entstehen lässt. Die gesamte Modellbahnanlage ist mittlerweile 400 Quadratmeter groß.

Es ist eine Welt, die zum Teil der Fantasie entstammt und zum Teil an die Landschaften in der Schweiz erinnert. „Ich bin ein großer Fan und habe mich von der vielfältigen Natur dort inspirieren lassen“, sagt der Initiator der Eisenbahn-AG, Lutz Finke, der gleichzeitig als Mathematiklehrer an der Tagesschule Dönberg tätig ist. So dominieren weite Grünflächen neben felsigen Landschaften und prunkvollen Bahnhofsgebäuden, die das Fenster zur Welt für die kleinen Siedlungen drum herum bedeuten.

Anschaulich? Ja. Pädagogisch wertvoll? Auch. Denn für Finke erfüllt das Hobby mit der Liebe zum Detail gleich einen doppelten Sinn: Zum einen soll die Eisenbahn-AG als fachfremdes Angebot wahrgenommen werden, das der Identifikation mit der Schule dient. Zum anderen sollen durch das generationsübergreifende Projekt Lernprozesse und soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit geschult werden. „Viele lernen hier, eigenverantwortlich zu arbeiten und den anderen zu respektieren“, erklärt Finke. Denn obwohl die AG in erster Linie an die Schüler des siebten und achten Schuljahres gerichtet ist, sind auch Helfer aus den jüngeren Jahrgangsstufen bis hin zum zehnten Schuljahr im Hintergrund aktiv.

Seit Jahren komme das Angebot Eisenbahn-AG gut an, so Finke. Und wenn die Dönberger die Öffentlichkeit einladen, ist es ebenfalls immer sehr voll, wie beim jüngsten Termin deutlich wurde. Mit dabei war auch André Mölders, der als ehemaliger Schüler der Tagesschule die AG mit aufgebaut hat und heute selbstständiger Elektrotechnikermeister ist: „Das war schon ein tolles Erlebnis damals. Wir hatten viele Freiheiten und konnten gerade im handwerklichen und technischen Bereich viel lernen.“ Ein weiterer Pluspunkt für die Eisenbahn-AG, die nicht nur den Nachwuchs fördert. „Viele können nicht mehr mit Werkzeugen umgehen. Hier ändert sich das“, sagt Finke schmunzelnd.

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