70 Jahre Bergisches Kolleg wird 70 Jahre

Elberfeld · Das Abendgymnasium hat sich in der Bildungslandschaft etabliert.

Schulleiter Michael Wlochal durfte am Freitag viele Gäste begrüßen.

Schulleiter Michael Wlochal durfte am Freitag viele Gäste begrüßen.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

. Auf dem halben Weg zur Uni hat das Bergische Kolleg nicht nur geografisch an der Pfalzgrafenstraße seinen Standpunkt. Hier wird für junge Erwachsene eine Vorbereitung auf Studium und/oder eine berufliche Karriere angeboten. Wer seinen Abschluss mit der Fachhochschulreife oder dem Abitur macht, kann an einer Uni studieren.

Vor 70 Jahren gegründet, gehört das Abendgymnasium mit zu den ältesten in NRW. Damals im Jahr 1948 für die Kriegsgeneration und Heimkehrer gedacht, hat sich der Gedanke, bildungswilligen Erwachsenen aus dem Bergischen einen höheren Schulabschluss zu ermöglichen, als Erfolg erwiesen. Erste Räume fand man im neusprachlichen Gymnasium Aue, bereits 1949 erfolgte der Umzug ins Gymnasium Siegesstraße. Seit 1975 ist das Abendgymnasium am heutigen Standort beheimatet, seit 1976 erfolgte die gemeinsame Nutzung mit dem frisch gegründeten Bergischen Kolleg. Diese zwei schulischen Angebote fusionierten 2010 zum Bergischen Kolleg. „Damals fehlte der Zulauf für das Abendgymnasium, da der Zugang zu den Hochschulen auch ohne Abitur möglich wurde“, erklärt Schulleiter Michael Wlochal. Heute steht man vor anderen Hindernissen.

Die Arbeitszeiten erschweren den Absolventen oftmals, pünktlich zum Unterrichtsbeginn um 17.15 Uhr da zu sein. Seit einem Jahr ist eine Kombination mit digitalem Lernen möglich. Das heißt wöchentlich zweimal zur Schule, zweimal zu Hause lernen. „Das wird gut angenommen und sorgte für eine neue Klientel, die eine flexiblere Zeiteinteilung zum Lernen brauchen“, so Wlochal.

Zweimal pro Jahr beginnt
die Ausbildung

Zweimal jährlich beginnt die dreijährige Ausbildung, die sich an berufstätige und familiär gebundene Personen richtet. Daher gibt es auch nur hier zweimal im Jahr die Abiturprüfungen. Die nächste steht nach den Herbstferien an. „Diejenigen, die hier die komplexe schulische Ausbildung schaffen, sind im Vergleich zu anderen Abiturienten wirklich gut“, freut sich Wlochal. Rund 120 Männer und Frauen sind in einem Semester, das Mindestalter liegt bei 18 Jahren plus zwei Jahren Berufserfahrung oder einer abgeschlossenen Ausbildung. Unterrichtet wird in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Englisch, dazu kommt Geschichte, Biologie und Latein. Durch die Fusion mit dem Kolleg ist man im Angebot flexibler geworden. Bei beiden Bildungsgängen, Abendgymnasium und Kolleg fallen keine Gebühren an, der Unterricht am Kolleg wird dabei in Vollzeit unterrichtet.

Mit einem großen Fest wurden nun die 70 Jahre gefeiert. Viele Ehemalige hatten sich in der Turnhalle eingefunden, denn die Verbundenheit zur alten Schule ist groß.Immerhin gibt es rund 2500 erfolgreiche Absolventen in den letzten 70 Jahren. Es gab Videobotschaften von Ex-Schülern, die verhindert waren, und derzeitige Schüler aller Studiengänge zeigten Handyvideos zum Thema „70 Jahre in 70 Sekunden“, die in Projektstunden erstellt wurden. Man sehe sich als Lernbegleiter Erwachsener, und somit ist die Arbeit der Lehrkräfte an Abendgymnasium und Kolleg schon etwas Besonderes, so Wlochal in seiner Eröffnungsrede.

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