Belvedere-Turm: Rettung ja — aber nicht um jeden Preis

Am WZ-Mobil wird über einen möglichen Abriss des Belvedere-Turms an der Kohlstraße diskutiert.

Belvedere-Turm: Rettung ja — aber nicht um jeden Preis
Foto: A. Fischer

Uellendahl. Der Eigentümer des Belvedere-Turms hat den Abriss des historischen Gebäudes an der Kohlstraße beantragt. Die Aussichten, das zu verhindern, sind wegen des Zustandes und auslaufender Fördermittel für private Denkmale denkbar schlecht. Der Bürgerverein Uellendahl könnte sich vorstellen, dass Bürger und Unternehmen Ideen zur Rettung des Turms und zu einer sinnvollen Nutzung entwickeln. Beim WZ-Mobil wurde vor Ort engagiert diskutiert.

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Foto: Andreas Bischof

Ilse Beschnitt steht mit ihrer Meinung am Mobil recht alleine da. Der Turm sei so verfallen, eine Sanierung lohne nicht. Privat spende man besser an eine gemeinnützige Organisation. Wolfgang Nicke vom Bürgerverein sieht das anders. Der Turm sei sehr wohl schützenswert. Ein erster Schritt wäre seiner Meinung nach ein Runder Tisch, an dem Eigentümer, Bürgerverein, Bezirksvertretung und Denkmalbehörde ausloten könnten, was möglich wäre, und ein Konzept für eine Nutzung erarbeiten. „Material könnten wir bereitstellen.“

„Warum nicht einen Ausstellungsraum daraus machen?“, findet Gabriela Ebert. Außerdem koste ein Abriss ja auch. Das Geld könne man schon mal in ein neues Konzept investieren. „Man hätte früher was machen sollen“, bedauert Jürgen Markolf. Der Turm gehöre zur Geschichte der Stadt, der Villa Seyd und Uellendahl. Für die einen hängen Kindheitserinnerungen an dem Turm, wie etwa für Gerd Bressmann. „Und was heute alles unter Denkmalschutz steht - der Turm ist wichtiger.“

Wichtig allein schon, weil er in seiner Art einzigartig für Wuppertal sei, findet Hans Joachim de Bruyn-Ouboter vom Bergischen Geschichtsverein. „Der Verlust wäre unersetzlich.“ Stefan Kirscht, der bei der Parkhilfe Mirker Hain mitarbeitet, ärgert sich. Heutzutage würde nur noch praktisch gebaut. Ein Grund mehr, alte Gebäude für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Klaus Schumann ist ganz in der Nähe des Turms aufgewachsen: „Mein Großvater hat den Park der Villa Seyd angelegt und ich möchte, dass der Turm erhalten bleibt. Dennoch schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Wunschdenken und Realismus. Ich bin skeptisch, wie der bauliche Zustand ist und wie eine spätere Nutzung aussehen kann. Die Stadt hat kein Geld und jeder will etwas haben.“

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