Anwohner entwickeln Visionen für ein neues Viertel
GWG und Caritas planen das Michaelsviertel am Kempers Häuschen — mit Anwohner-Ideen.
Uellendahl. Die Gesellschaft altert — auch in Wuppertal. Ein Beispiel dafür ist der Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg: 34 Prozent aller Bewohner sind über 60 Jahre alt — dagegen liegt der Stadtschnitt bei 26,5 Prozent. Ausgerechnet in dem Quartier, in dem jeder Dritte zur Generation 60 plus gehört, plant die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) in Kooperation mit der Caritas ein Generationen übergreifendes Wohnprojekt am Kempers Häuschen. Ältere wie jüngere und kinderreiche Wuppertaler sind angesprochen, schon bald zum Uellendahl zu ziehen — ins Michaelsviertel.
Das ehemalige Kinderheim St. Michael an der Uellendahler Straße hat dem Projekt seinen Namen gegeben. Bislang existiert die Idee nur als Entwurf, aber sie reift mehr und mehr. Potentielle Bewohner durften nun in einem Workshop Wohnwünsche äußern, die in der weiteren Planung berücksichtigt werden sollen. Wie ein fiktiver Tag im Michaelsviertel aussehen könnte — darüber machten sich auch Ruth (70) und Edgar Bach (71) Gedanken.
Seit 1970 wohnt das Ehepaar am Uellendahl. „Wir fühlen uns wohl. Bekannte, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe“, sagt Ruth Bach. Darauf will das Paar auch dann nicht verzichten, wenn es im Alter einmal Hilfe benötigen sollte. Diese Unterstützung wäre ihm im Michaelsviertel gewiss — wenn sie gebraucht wird.