Wippen in den Kirchenbänken

Der Posaunenchor begeistert seine Zuhörer in der Reformierten Kirche.

Cronenberg. Ein bisschen war Alexander Soika die Anspannung anzusehen. Schließlich spielt er nicht jeden Tag ein großes Solo. Doch mit den ersten Tönen von „Face down“ wurde jedem klar, welch großer Virtuose am Werk ist, was den Musiker zu beruhigen schien. Und so wurde auch dieses Stück ausführlich beklatscht, wie alle weiteren Vorträge des Posauenchors.

Zum großen Sommerkonzert hatte Oberspielleiter Holger Havemann an die Solinger Straße gebeten und bis auf die Plätze auf der Empore war die Reformierte Kirche in Cronenberg bestens besucht. Eingebettet in eine Andacht von Pastor Thomas Hoppe, der sich kritisch mit den angeblich nötigen Optimierungen des Lebens („Reicht gut nicht mehr aus? Geht nur noch besser?“) befasste, begann das umjubelte Konzert mit dem Grußwort Volker Korbecks, des Vorsitzenden des Posaunenchors.

Musikalisch ging es von der schmissigen „Silvaplana“ dann sozusagen auf Exkursion nach Südamerika. Doch bevor Solist Michael Hielscher, der bereits 2009 seinen ersten Auftritt mit dem Cronenberger Orchester absolvierte und seitdem als assoziiertes Mitglied dabei ist, sein Solo in Otto M. Schwarz’ „Cape Horn“ spielte, gab es eine kurze Einführung. Nämlich, dass die Landspitze um 1575 von Sir Francis Drake entdeckt wurde und geschätzte 800 Schiffe hier in den eisigen Fluten untergingen. „Wir sind nicht am Stück gescheitert, sondern haben unermüdlich geübt“, führte Holger Havemann an. Und bestens abgestimmt gaben Orchester und Solist die Finessen der Komposition wieder.

Ein gemischtes Programm mit Hits aus den 70er Jahren, wie „Music“ von John Miles, bei dem Stefan Helm mit einem Saxophonsolo begeisterte, bis hin zu einem Medley des Musicals „Grease“ waren zu hören.

Seinen ersten Soloauftritt feierte Janosch Toth, Jahrgang 1992, der seit fünf Jahren am Flügelhorn tätig ist. Er glänzte bei „Children of Sanchez“ und wurde mit einem besonders warmherzigen Applaus bedacht. Fein verbunden wurden die Lieder durch rasche, informative Moderationen. Und als zum Schluss „Queen in Concert“ gegeben wurde, war der Mitwipp-Faktor in den Zuschauerbänken hoch.

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