Werkzeugkiste: Schnäppchen-Paradies für Männer

Tausende Besucher freuten sich beim Volksfest in Cronenberg über Nachschub für den Hobbykeller.

Cronenberg. Jeder Mann ist anders: Der eine liebt zum Beispiel Wera-Schraubendreher, der andere vielleicht eher Knipex-Zangen. Klaus Brandt freut sich derweil über seine Maurer-Kelle. „Der Preis war erste Sahne“, verkündet er schlagfertig. Das gute Stück stammt aus der Cronenberger Werkzeugkiste — der traditionellen Benefizveranstaltung, die am Samstag bereits zum 22. Mal im Herzen des Stadtteils stattfand.

20 000 Besucher hatte Udo Hinsche, Mitglied des Vereins Cronenberger Werkzeugkiste, vor einem Monat prophezeit, aber nur für den Fall, dass „das Wetter mitspielt“. In der Hinsicht gab es am Wochenende keinen Grund zur Klage. Eher hätte man befürchten müssen, dass das reichhaltige Kulturangebot beim Konkurrenten Elberfeld die Besucher fernhalten würde. Aber, so Hildegard Winter: „Hier ist es doch viel schöner.“ Entsprechend großer Andrang herrschte gestern an den zahlreichen Ständen entlang der Rathausstraße, der Hütte und der Borner Straße.

Riesenstimmung herrscht an der Bühne, wo der Chor der Cronenberger Lebenshilfe mit dem Song der Kolibris einheizt: „Und dann die Hände zum Himmel, komm lass uns fröhlich sein.“ Den eigentlichen Kracher aber lassen sie in der Zugabe vom Stapel: „Nossa, nossa, assim vocé me mata“ von Michel Telo.

Am Sommerhit des Jahres 2011 vorbei geht es zu den Ständen der Cronenberger Werkzeughersteller. Einige von ihnen nehmen schon seit 1972 teil, als die Werkzeugkiste ihre Erstausgabe erlebte. Trauben von überwiegend männlichen Besuchern scharen sich um die Wühltische. Soeben wird palettenweise Nachschub geliefert, nachdem am Morgen schon der Erstbestand fast ausverkauft war. Hier ist vorhanden, was Heimwerkers Herz höher schlagen lässt.

Kein Werkzeug, sondern Blümchen, handgedreht aus Luftballons, verkauft Peter Vorsteher am Tisch der Grünen. Auch hier geht der Erlös in den großen Topf, aus dem Einrichtungen für Behinderte in Wuppertal und der Partnerstadt Schwerin sowie Cronenberger Kindergärten unterstützt werden. Für den guten Zweck steht auch Lothar Oost von der Solinger Firma Waldmin & Saam am Schleifstein. Besucher haben ihm ihre Scheren gebracht, die er für fünf Euro pro Stück schärft. Ein Berg von Arbeit lässt ihm nur Zeit für ein paar Worte: „Es läuft prächtig, ich kann nicht klagen.“

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