Voltigiertag: Akrobatik hoch zu Ross

Der Reitverein lud zum Voltigiertag auf seine Anlage am Jöferweg.

Sudberg. Pferde sind außergewöhnliche Tiere, die mit ihrer Eleganz und ihrem Anmut auf besondere Art faszinieren können. So auch auf den Südhöhen in Cronenberg, wo der Reitverein Sudberg derzeit 16 Pferde hat. Beim Voltigiertag am 27. April bekamen die Zuschauer einen Eindruck, zu welchen Leistungen diese Pferde im Stande sind. „Voltigieren ist Turnen am und auf dem Pferd“, sagt Turnierleiterin Karin Pudor vom Reitverein Sudberg. Während das Pferd im Galopp auf einer Kreisbahn seine Runden dreht, machen die Voltigierer also akrobatische Kunststücke auf diesem. Wichtig bei den statischen und dynamischen Übungen ist ein fließender Übergang zwischen den einzelnen Elementen. Es soll möglichst rund geturnt werden.

Mit dabei beim Voltigiertag ist auch Hanna Donner. Die Siebzehnjährige startet für Sudberg und hat trotz Abiturstress noch Zeit für ihren Sport. „Wir trainieren zweimal die Woche mit dem Pferd. Aber es gehören auch Krafttraining, Koordination, Kondition und viele Dehnübungen dazu“, erklärt sie. Hanna geht sowohl im Einzel- als auch im Gruppenwettbewerb an den Start. Alle Teilnehmer müssen einen Kampfrichter mit einem Pflichtteil und einer Kür von sich überzeugen. Elemente der Pflichtaufgabe sind unter anderem eine Drehung und das Hinstellen auf dem galoppierenden Pferd.

Bewertet werden die Ausführung und Gestaltung der geturnten Elemente. Außerdem gibt es für die akrobatischen Einlagen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und eine Pferdenote rundet den Gesamteindruck ab. Ein gutes Zusammenspiel von Pferd und Voltigierer ist daher sehr wichtig. „Das Anspruchsniveau, das Rhythmusgefühl und der Umgang mit den Tieren ist eine super Erfahrung gerade für jüngere Kinder“, sagt Sportlehrer Thomas Wegner am Rande der Veranstaltung. Die meisten Kinder fangen bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Sport an. Voltigieren kann als Einstieg in den Reitsport genutzt oder als individueller Leistungssport betrieben werden.

Dann wird es auch für Hanna Donner ernst. Der Gruppenwettbewerb steht an. Jedoch ist das Pferd auf dem geturnt werden sollte kurz vor der Veranstaltung krank geworden. So muss Team Sudberg an einem Trainingsholzbock die einstudierten Elemente vorführen. Trotzdem laufen Pflichtteil und Kür überraschend gut. Pudor: „Dass haben die Mädels wirklich klasse hinbekommen.“ Viel Zeit zum schnaufen bleibt für Hanna jedoch nicht. Sie muss sich nun auf ihren Start im Einzel konzentrieren. Da sie auch hier mit dem Pferd antreten wollte, das krank geworden ist, turnt sie nun auf ihrem Ausweichpferd. Der unerfahrene Holy Dragon präsentiert sich allerdings erst zum zweiten Mal vor Publikum.

Zu Beginn ist das Pferd auch noch sichtlich nervös. Einige kleinere Fehler schleichen sich ein. Doch mit der Zeit stimmt die Abstimmung zwischen Hanna und dem Tier immer besser. Sicher turnt Hanna die schwierigsten Elemente. Ihre Trainerin Johanna Wingenbach ist nach der Vorstellung glücklich: „Hanna hat das super gemacht. Das Pferd ist lieb und brav. Für den Einstieg bin ich sehr zufrieden.“

Und auch die Voltigiererin zieht ein positives Fazit: „Es war auf jeden Fall ein erfolgreicher Tag. Die Leistung war super“, sagt die ausgepowerte Hanna strahlend. Dass hat auch die Kampfrichterin so gesehen und belohnt Hanna und Holy mit guten Noten. Mit Rang drei in der Endabrechnung erzielen die Beiden letztlich ein tolles Ergebnis.

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