Sense, Mistgabel und Obstwiese
Mitglieder der NABU-Gruppe pflegen ehrenamtlich die Obstwiese eines Biotops.
Wuppertal. Mit Sensen, Mistgabeln und Obstkuchen auf einem schummrigen Pfad durch den Wald. Die Pirsch ins Naturschutzgebiet Morsbachtal-Rheinbach wirkt skurril. Auch der braungebrannte Lehrer Reiner Leppert vom Naturschutzbund (NABU) Wuppertal scheint seltsam gedankenverloren, als er unterwegs den Wedel eines Farns abreißt und ein wenig grimmig auf das Grün seiner Beute schaut.
Nach wenigen Minuten ist eine idyllische Lichtung erreicht, die man für die Pforte des Paradieses halten könnte, würden nicht oben auf der Anhöhe die kantigen Baukörper einer Cronenberger Siedlung wie Geier über der Pracht lauern. Die Häuser lösen bei Leppert das gleiche Unbehagen aus wie der Farn: Beide haben im Umfeld dieser Streuobstwiese eigentlich nichts verloren.
30 Jahre sind vergangen, seit auf dem steilen Gelände Apfelbäume gepflanzt wurden. Von den ehemals 80 Bäumen, die verschiedene alte Apfelsorten tragen, sind immerhin noch 70 verblieben. Um unter ihnen einen gesunden Wiesenteppich zu erhalten, rückt Leppert regelmäßig zum Mähen aus, oftmals alleine, am Samstag aber in Begleitung einer kleinen Gruppe von Naturfreunden, die im Schweiße ihres Angesichts mit Sensen und Mistgabeln Pflege zu betreiben.