Restaurant Day bringt Nachbarn zusammen

Erstmals wandelten Cronenberger ihre Küchen in kleine Restaurants um. Vieles wurde geboten — von Bollywood über Britannien bis zur Brotzeit.

Restaurant Day bringt Nachbarn zusammen
Foto: Stefan Fries

Cronenberg/Arrenberg. Am Arrenberg kennt man das Prozedere schon. Private Wohnungen, Ladenlokale und Gärten öffnen ihre Türen und verwandeln sich für einen Tag in Restaurants. Nachbarn, Bekannte oder Verwandte kommen herein, probieren die vielfältigen Köstlichkeiten und plaudern bei selbst gemachtem Essen und Getränken, manche lernen sich erst neu kennen. Zum siebten Mal fand der Restaurant-Day am vergangenen Samstag am Arrenberg statt. Parallel dazu gab es die Premiere in Cronenberg, mit gleich 13 Teilnehmern.

„Wir hätten wirklich nicht gedacht, dass direkt so viele mitmachen. Das ist richtig toll“, sagt Organisatorin und Mitinitiatorin Jennifer Cox. Die „Initiative Nachhaltig in Cronenberg“ (NiC), der Cox angehört, steht hinter der Umsetzung des Restaurant-Days in Cronenberg. „Es gehört nämlich auch viel Mut dazu, einfach seine Türen zu öffnen, aber auch zu fremden Menschen nach Hause zu kommen“, betont sie. Bereits am Nachmittag weiß sie durch das soziale Netzwerk Facebook, dass alle Teilnehmer gut besucht sind.

Sie selbst hat gemeinsam mit Freundin Vesna Geisler ein Britisch-Indisches Menü zubereitet. Das Ambiente ist passend im Bollywood-Stil angerichtet. „Ich habe selbst Wurzeln in England und in Indien“, erzählt die junge Frau. Als Vorspeise gibt es „Onion bhaji“, ein kleines Küchlein aus Kichererbsenteig mit Zwiebelringen. Als Hauptspeise können sich die Gäste aussuchen, ob sie das „Chicken Tikka Masala“, ein Englisches Gericht mit Curry und Kürbis, mit Quinoa oder mit Basmatireis essen möchten. Die meisten entscheiden sich für beides. „Den Kürbis habe ich extra für diesen Tag gezüchtet — es ist also ein richtiger Cronenberger Kürbis. Das Hühnchen kommt vom Arrenberg“, sagt Jennifer Cox und lacht.

Anna Braun, Gastgeberin

Nicht nur in der Hinsicht war der Arrenberg unterstützend. Die Initiative „Aufbruch am Arrenberg“ habe den Cronenbergern sehr geholfen, ihren Restaurant-Day zu organisieren und diente stets als Vorbild, betont Jennifer Cox. Vesna Geisler und Jennifer Cox haben es vorher noch nicht geschafft, ein anderes „Restaurant“ zu besuchen. „Die Organisation war ziemlich aufwendig. Deshalb bin ich auch froh, dass wir es zusammen gemacht haben“, sagt Vesna Geisler.

Zu Besuch bei Cox sind auch andere Teilnehmer, wie zum Beispiel Sabine Zeller. „Wir haben etwas Finger-Food vorbereitet, verschiedene Quiches, Tartes und Kräuterdips“, sagt Zeller. Die Kräuter für einen Kräuterquark habe sie sogar selbst gesammelt. „Ich bin ganz gespannt, wie viele kommen. Das kann man ja überhaupt nicht einschätzen.“ Zu vier Haushalten haben sie das Finger-Food Buffet vorbereitet, erzählt Zeller.

Die Öffnungszeiten der privaten Restaurants sind unterschiedlich, so dass die Köche selbst auch einmal wo anders vorbeischauen können. Familie Grashoff zum Beispiel hat bereits am Morgen ein Frühstück zubereitet. „Bei uns gab es australisches Buschbrot mit australischem Aufstrich“, sagt Daniela Grashoff. „Das war sehr lecker!“, betont auch die kleine Tochter Mila. Etwa 15 Besucher seien da gewesen.

Anna Braun hat eine kleine Tee-Stube vorbereitet. Dort gibt es ganz klassisch Kuchen und Tee, sowie „Scones“, ein englisches Teegebäck. „Ich finde den Restaurant-Day total spannend. Es ist eine tolle Gelegenheit, mal die Nachbarschaft kennen zu lernen. Ich bin froh, dass es ihn jetzt auch in Cronenberg gibt“, sagt Anna Braun. Sie hat vorwiegend viel Familie und Bekannte eingeladen. Doch auch Nachbarn sind schon gekommen: Ingeborg Chée zum Beispiel. Sie wollte einmal sehen, was aus dem Pfarrhaus geworden ist, in dem Familie Braun jetzt wohnt. „Mein Mann war auch Pfarrer und wir kannten den Pfarrer, der hier vorher gewohnt hat“, sagt Chée.

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