Cronenberg Restaurant Day boomt im Dorp

Bewohner des Stadtteils laden Fremde zum Essen ein. Und rechnen mit vielen Gästen. Eine Überischt, zeigt alles Restaurants.

Cronenberg: Restaurant Day boomt im Dorp
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. 5000 Flyer sind gedruckt, jetzt gilt es die Werbetrommel zu rühren. Die Initiative Nachhaltig in Cronenberg (NiC) fiebert dem zweiten Restaurant Day im Stadtteil am 18. November entgegen. An diesem Tag kochen Nachbarn für Nachbarn, Freunde oder Fremde.

Es geht darum, das eigene Quartier und dessen Bewohner besser kennenzulernen. Was dabei auf den Tisch im eigenen Wohnzimmer kommt, gerät schnell zur Nebensache, erklärt Mitinitiatorin Jennifer Cox. „Es ist einfach total gesellig mit fremden Leuten zu essen“, sagt sie. Beim ersten Restaurant Day im Stadtteil Anfang des Jahres habe sie über 80 Gäste an einem Tag bekocht. „Die Aktion ist eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Cox. Die Idee kommt ursprünglich aus Finnland und gilt als ein kulinarisches Fest — das weltweit vier Mal im Jahr zelebriert wird. Im Prinzip kann jeder für einen Tag ein Restaurant in den eigenen vier Wänden eröffnen.

Vorbild für die Cronenberger ist die Initiative „Aufbruch am Arrenberg“ — die im November bereits ihren achten Restaurant Day organisiert. Von den Arrenbergern stammt auch die Idee zu den Fähnchen, die in Cronenberg mit der Aufschrift „Cronenberger Restaurant Day — Restaurant für einen Tag“ versehen sind. Mit diesen können die Köche auf ihr kulinarisches Angebot aufmerksam machen.

Je zwölf Cronenberger und Arrenberger kochen in diesem Jahr mit und laden zur lockeren Plauderei ein. Eine davon ist auch Karin Treder, die Kaffee und Kuchen serviert und sich damit einen Traum erfüllt. „Ich wollte schon immer mal ein eigenes Café führen, jetzt habe ich die Chance dazu“, sagt sie. Mitorganisatorin Jennifer Cox bietet von 18 bis 21 Uhr Zwiebelkuchenvarianten an, dazu gibt es wahlweise Wasser, Weißwein oder Weizenbier.

Anfang des Jahres hatte sie ihre Gäste draußen verköstigt. Jetzt passiert das in den eigenen vier Wänden. Von anderen Teilnehmern habe sie gehört, dass es dann sehr voll werden könnte. „Da sitzen die Leute dann teilweise auf der Treppe“, sagt Cox.

In Cronenberg ist für fast jeden Geschmack etwas dabei. Eine kulinarische Europareise hat sich Familie Wagner auf die Speisekarte geschrieben. Sie bietet eine schottische Vorspeise, italienische Pasta, deutschen Nachtisch und Irish Coffee an.

Mit Tapas und anderen Kleinigkeiten möchte Familie Geisler den Abend einläuten und sammelt spenden für den „Freundeskreise Espace Masolo“, ein von Künstlern im Kongo gegründetes Zentrum, das ehemalige Straßenkinder sowie verstoßene junge Menschen unterstützt.

Auch einige andere Restaurant-Amateure in Cronenberg sammeln Spenden für den guten Zweck. Bei anderen gibt es feste Preise auf einer Menukarte oder die Gäste geben, was sie für richtig halten. Jennifer Cox würde sich freuen, wenn sich neben Arrenberg und Cronenberg in Zukunft noch andere Stadtteile der Aktion anschließen.

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