Lange Wege für die Cronenberger Ehrenamtler

Das Haus an der Solinger Straße wurde aufgegeben. Für die Mitarbeiter führt der Weg nun bis Unterbarmen.

Lange Wege für die Cronenberger Ehrenamtler
Foto: Uwe Schinkel

Cronenberg. Beinahe unbemerkt von den Bürgern ist das DRK-Bereitschaftshaus in Cronenberg aufgegeben worden. Vor etwa zweieinhalb Jahren wurde das Haus an der Solinger Straße verkauft. „Das war mehr oder weniger aus Kostengründen. Bei dem Personalschwund unter den Ehrenamtlern, unter dem das DRK derzeit leidet, konnten wir die vielen Bereitschaftshäuser nicht mehr aufrecht erhalten“, sagt der Kreisbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes Jürgen Eckhardt.

Weniger als zehn Ehrenamtler von vormals 30 Mitarbeitern seien übrig von der Bereitschaft Cronenberg. Die Folge war eine Zusammenlegung der Stellen an der Hünefeldstraße in Unterbarmen. „Die Einsatzfähigkeit des Personals in den Bereitschaften war einfach nicht mehr gegeben. Deshalb wurde eine Zentralisierung beschlossen. Die Strukturen bleiben aber erhalten“, sagt der DRK-Kreisgeschäftsführer Reinhard Fliege. Das bedeute, dass jede Bereitschaft ihr eigenes Büro habe und die Eigenständigkeit der Mitarbeiter daher nicht unter der Zentralisierung leide.

Die Leitung des DRK Wuppertal sieht in der Zentralisierung deutliche Vorteile. „Natürlich ist es schön, ein Bereitschaftszentrum direkt vor Ort zu haben. Aber jetzt haben wir den Vorteil, dass die Einheiten wieder einsatzfähig sind und alle Fahrzeuge dort sind“, sagt Fliege. Verbunden sei damit auch die Verlegung des Technischen Dienstes gewesen.

Allerdings hält sich die Begeisterung der verbliebenen Mitarbeiter aus Cronenberg, nach Barmen zu fahren, in Grenzen. Gelegentlich treffen sich die Sanitäter auch am Mastweg. Dort ist das DRK in Cronenberg noch mit einem sehr aktiven Kinder- und Jugendzentrum auf den Südhöhen vertreten.

Der Bau des modernen, funktionellen Hauses an der Solinger Straße hatte im Jahr 1991 einen enormen Auftrieb in die Arbeit der Bereitschaft Cronenberg gebracht. Acht Seniorenwohnungen halfen, den Bereich der Sozialarbeit auszubauen.

Die Mitglieder des DRK-Cronenberg praktizierten die Idee des DRK-Gründers Henry Dunant in vielen Bereichen. Sie hatten im Haus eine Unfall-Hilfestelle und eine starke Jugend-Rote-Kreuz-Gruppe. Auch heute noch nimmt das DRK in Cronenberg Aufgaben des Sanitäts- und Betreuungsdienstes in Gefahren- und Katastrophensituationen wahr — von der Hünefeldstraße aus.

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