„Kyrill“ wirft lange Schatten

Die Stadt ist dabei, die letzten Schadflächen des Januar-Orkans 2007 aufzuforsten. Trist sieht es nach wie vor im Staatsforst Marscheid aus.

Cronenberg. Zum Jahresende gibt es von der Forstverwaltung der Stadt Wuppertal gute Nachrichten: "Die Forstwirte sind ab sofort dabei, die letzten noch von Orkan Kyrill geschädigten Flächen wieder aufzuforsten", heißt es aus dem Rathaus. Gemeint sind damit geschädigte Flächen auf dem Ehrenberg, wo 3000 Eichen gepflanzt werden sowie Gebiete in Cronenberg, wo die Stadt insgesamt 4000 Trauben-Eichen und 400 Winterlinden pflanzen lässt.

Damit wird eine Wiederaufforstung fortgesetzt, die im Orkan-Jahr 2007 mit 63500 neu gepflanzten, einheimischen Laubbäumen ihren Anfang nahm: Gefördert wurden die 52100 Buchen und 11400 Edel-Laubhölzer (Bergahorn, Vogelkirsche und Esche) mit EU-Mitteln. Und auch in den Wuppertaler Privatwäldern, die in der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) organisiert sind, habe man im Frühjahr und Herbst "viele Kyrill-Schadflächen wieder aufgeforstet". Hier geht es noch einmal um insgesamt 69210 neu gepflanzte Laubbäume und 9550Nadelbäume. Hinzu kommen 6000 Sträucher an den Waldrändern.

Deutlich machen diese Zahlen aber auch, wie groß das Ausmaß des Orkans war, der am 18. Januar 2007 innerhalb weniger Stunden auch in Wuppertal ganze Waldgebiete verwüstete. Schon am Tag nach dem Orkan wurde deutlich, dass die Räum- und Pflanzarbeiten Jahre in Anspruch nehmen würden.

Schlecht ist es allerdings nach wie vor um den Staatsforst bestellt: Während der Orkan im Burgholz überschaubare Schäden zurückließ, muss im Marscheider Wald nach wie vor "aufgeräumt" werden. Für ihn ist allerdings nicht die Stadt Wuppertal, sondern das Land verantwortlich. Auf dieser Ebene sorgte die überregional umstrittene Reform der Forstverwaltung dafür, dass die zuständigen Stellen für die Wuppertaler Staatswälder nun nicht mehr in der Region angesiedelt sind. Wie es gerade in diesen Waldgebieten weitergeht, ist zum Jahreswechsel offen. Fakt ist, dass angeschlagene und nicht geräumte Bestände ein Nährboden für Schädlinge wie Borkenkäfer sind.

Fest steht aus Sicht der Stadt Wuppertal allerdings, dass die Kalkungsflüge zur Stärkung der heimischen Wälder im nächsten Jahr fortgesetzt werden: Dann ist der östliche Teil des Burgholzes am Nöllenhammer - er fällt in die Zuständigkeit der Stadt Wuppertal - an der Reihe. Albert Vosteen, Abteilungsleiter für den Bereich Waldbewirtschaftung und Forsten, geht auf WZ-Nachfrage davon aus, dass die Hubschrauberflüge im Sommerhalbjahr 2009 über die Bühne gehen.

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