Wuppertal Im Bürgerbüro muss niemand warten

Auch in den Außenstellen des Meldeamts gibt es jetzt feste Termine. Den Besuchern gefällt das.

Wuppertal: Im Bürgerbüro muss niemand warten
Foto: Stefan Fries

Cronenberg/Ronsdorf. Ein voll besetzter Wartebereich im Bürgerbüro? Beim Besuch der WZ sind in der Mittagszeit die Sitze im Cronenberger Bürgerbüro absolut leer. Stimmen hinter der verschlossenen Tür lassen erkennen, dass eine Besucherin gerade ihr Anliegen vorträgt. Als Lili Dewald (64) herauskommt, äußert sie sich sehr zufrieden mit dem neuen System.

Sie war am Morgen gegen 8 Uhr zum ersten Mal da, konnte am Automaten einen Termin wenig später verabreden. Dann aber fehlte ihr ein Foto für den Pass. Daher musste sie am Mittag noch einmal kommen. Das Terminsystem hat sie gleich verstanden: „Das erklärt sich von selbst.“

Das sagt auch eine junge Frau, die dazu kommt. Sie war ebenfalls morgens schon da, hätte für ihren Antrag auf einen Reisepass einen Termin um 10.45 Uhr haben können. Doch sie wählte lieber 13.55 Uhr. „Jetzt habe ich Mittagspause, das passt.“ Sie arbeitet nicht weit entfernt.

Sie hat auch alle Unterlagen dabei, das musste sie bei der Eingabe in den Automaten bestätigen — sonst hätte sie gar keinen Termin machen können. Ihr ist wichtig, dass sie bald alles für ihre Reise nach New York zusammen hat. „Jetzt hoffe ich, dass ich auch drankomme“, sagt sie, aber da wird ihre Wartenummer auch schon aufgerufen — pünktlich.

Auf Wartezeit eingestellt hat sich Abdel Aziz Benzireg, der eine Wohnbescheinigung braucht. Die Frauen machen ihn darauf aufmerksam, dass er sich am Automaten anmelden muss. „Ich dachte, das braucht man nur, wenn man einen Termin an einem anderen Tag will“, sagt der 53-Jährige. Er tippt sein Anliegen ein, erhält einen Bon und sieht, dass er in 20 Minuten an der Reihe ist: „Das ist okay.“

Yvonne Hartmann, Leiterin des Meldeamts, berichtet: „Die unmittelbare Resonanz ist, dass die Bürger sehr zufrieden sind.“ Am besten komme an, dass man in den Bürgerbüros auch wieder Pässe beantragen kann. „Das macht aktuell 90 Prozent aller Anliegen aus.“ Aber auch die festen Termine und die Automaten dafür kämen gut an.

Konkrete Zahlen hat sie aber so kurz nach der Umstrukturierung noch nicht. Seit dem 15. Mai gibt es zahlreiche Änderungen in der Organisation des Meldeamts (siehe Kasten). Sie sollen insgesamt die Situation verbessern.

Besonders in der Zentrale in Barmen hatte es im vergangenen Jahr lange Warteschlangen gegeben. Die seien nicht mehr nötig, sagt Yvonne Hartmann. Jeder brauche nur wenige Minuten vor seinem Termin zu erscheinen. Und sie bittet eindringlich darum, nicht benötigte Termine abzusagen.

Auch Jochen Siegfried, Leiter des Ressorts Bürgeramt, sagt: „Aus unserer Sicht läuft es sehr gut.“ Alle neuen Mitarbeiter seien eingearbeitet, der Krankenstand habe sich verringert. Und alle Mitglieder des Teams zögen mit, freut er sich. Denn sie müssten nun unter anderem längere Öffnungszeiten abdecken. Die Umstellung des gesamten Systems sei „ein gigantischer Prozess“, betont er.

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