Geschichtsstunde am Schleifstein des Manuelskotten

Reges Interesse am Mühlentag im Kaltenbachtal.

Cronenberg. Dirk Fromm sitzt seelenruhig vor dem rotierenden Schleifstein. In seiner Hand hält er eine Eisenplatte, mit der später Schiefer geteilt werden kann. Dann drückt er seine Knie gegen die Eisenplatte, die nun kurzerhand von der Kraft des schweren Schleifsteins bearbeitet wird. Das kreischende Geräusch, das dabei entsteht, ist für den gelernten Nassknieschleifer-Meister nach 24 Jahren kein Problem mehr. "Ich höre nur das, was ich hören will", lacht er.

Da ging es ihm wie den zahlreichen Besuchern, die zum Mühlentag an den Manuelskotten ins Kaltenbachtal gekommen waren, um mehr zu erfahren über Schleifer und das Schleifen. Für tiefe Einblicke in die Geschichte des Kottens zeichnete Heinz Kämpf verantwortlich. Von ihm gab es jede Menge zu hören, was bei Dirk Fromm dann in Augenschein genommen werden konnte.

"Das ist so interessant. Ein echtes Stück Kulturgut", zeigt sich Kotten-Besucherin Sabine Engels von der schweren handwerklichen Arbeit beeindruckt, während Kämpf über die Ursprünge des Namens aufklärt: "Um 1867 gab es hier einen Lohnarbeiter namens Emanuel Morsbach. Weil die Leute faul waren, ließen sie einfach das E weg und damit wurde der Kaltenbacher Kotten im Volksmund zum Manuelskotten."

Peter Trabitzsch, Mitglied des Fördervereins "Manuelskotten", erklärte: "Wir wollen zeigen, dass auch heute noch Energie aus der Natur gewonnen wird. Schleifer sind immer seltener geworden und solange noch jemand da ist, wollen wir gerade der nachwachsenden Generation einen Einblick in die alte Schleifarbeit gewähren."

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