Frische Farbe für den Manuelskotten
Werkzeuge und Messer, Fotos und Dokumente werden ab September neu präsentiert — als Museum für Nass-Knie-Schleiferei.
Cronenberg. „Eigentlich haben wir natürlich zu viel Material“, seufzt Anka Dawid. Deshalb übernimmt die Kulturwissenschaftlerin aktuell oft die Rolle des „Aussortierers“ für den Förderverein Manuelskotten. Denn der ist derzeit dabei, die Ausstellung im oberen Geschoss des alten Schleiferkottens ansprechender und professioneller zu einem „Nass-Knie-Schleifer-Museum“ umzugestalten. Eröffnung soll im September sein.
Die neuen Vitrinenkommoden stehen schon: vier helle Schränke mit je zehn Schubladen. Statt Deckplatte gibt es eine flache Vitrine. Die ist ausgelegt mit leuchtend hellrotem Filz, auf dem die Ausstellungsstücke gut zur Geltung kommen werden und der dem kleinen Raum eine warme Atmosphäre gibt. „Wir haben lange über die Farbe diskutiert“, gesteht Reinhard Grätz, Vorsitzender des Fördervereins. „Sie sollte nicht zu eintönig, aber auch nicht zu bunt sein.“
Jeder Schrank wird jeweils die Ausstellungsstücke für einen der vier Schwerpunkte der Ausstellung beherbergen: die Geschichte der Familie Morsbach als Beispiel für eine typische Schleifer-Familie, die Technik des Nass-Knie-Schleifens, Gesundheitsaspekte des Nass-Knie-Schleifens und die Geschichte Cronenbergs und der Cronenberger Industrie.
In den Vitrinen werden beispielhaft Werkzeuge wie Messer, Sensen und Heckenscheren sowie andere Ausstellungsstücke zu sehen sein, in den Schubladen darunter werden weitere Stücke aus der umfangreichen Sammlung des Verein liegen. „Wer will, kann die Schubladen öffnen und das Thema so vertiefen“, erklärt Anka Dawid.
Zur Ausstellung werden zudem viele Fotos und Dokumente gehören. Derzeit ist der Verein noch dabei, zu prüfen, ob alle Personen auf den Fotos identifiziert sind. Schrifttafeln an den Wänden sollen die Ausstellungsthemen kurz erläutern. Die Gestaltung dafür hat Grafik-Designer Georg Jürgens vom Verein entwickelt. Er hat auch eine Karte konzipiert, die die Lage der einst sechs Kotten im Kaltenbachtal zeigt.