Cronenberger Männerchor: Der ewige Chorleiter hört auf

Nach 43 Jahren im Amt dirigierte Heinz-Rolf Fliersbach zum letzten Mal den Männerchor.

Cronenberg. 43 Jahre hat er jeden Freitag mit ihnen geprobt, Auftritte absolviert und ist mit auf Reisen gegangen. Er begann seine Tätigkeit im Jahr 1969, als Willy Brandt zum Bundeskanzler gewählt wurde und Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat. Am Sonntag verabschiedete sich Heinz-Rolf Fliersbach nach 43 Jahren Leitung von seinem Cronenberger Männerchor — mit einem Opernkonzert in der Stadthalle.

Nach der „Patria Oppressa“ aus der Oper „Macbeth“ von Guiseppe Verdi und einer Ansprache von Oberbürgermeister Peter Jung gab Fliersbach die Leitung des Chors an seinen Nachfolger Artur Rivo weiter. Auch die Chorakademie Bergisch-Land, die Solisten Choi Kong-Seok und An Ji-Hyun sowie Han-Louis Meijer am Flügel ließen es sich nicht nehmen, bei Fliersbachs letztem Konzert dabei zu sein.

Fliersbach wurde seine Leidenschaft gleichsam in die Wiege gelegt: Er wurde als Sohn eines Konzertsängers geboren. Schon früh nahm sein Vater ihn mit zu seinen Proben, weckte so die Faszination für die Musik. Nach seiner Ausbildung am Konservatorium in Siegburg und einem Studium an der Musikhochschule Köln war Fliersbach zum ersten Mal 1965 als Chorleiter tätig. Kurze Zeit später kam er nach Cronenberg — und blieb bis zum vergangenen Sonntag.

In den Vatikan, nach Kanada und Griechenland reiste er zusammen mit den Chormitgliedern und berührte die Menschen mit seinen Konzerten. Am Sonntag fanden auch Besucher aus Krefeld den Weg in die Stadthalle: „Meine Schwester und ich besuchen hin und wieder die Konzerte“, sagte Maigret Vaupel, "als gebürtige Wuppertalerin sollte man das auf jeden Fall gemacht haben. Da kann man auf das Abschiedskonzert doch nicht verzichten.“ Auch Silvana Kurnikova und Tomasso Di´Nanno genießen das Programm: „Die Opernstücke sind einfach schön anzuhören.“

Einige Zuschauer rührte der Abend sogar zu Tränen. „Es ist sehr schade, dass er geht“, hörte man flüstern. „Vielleicht kommt er als Gastchorleiter wieder“, hieß es in einer Gruppe. In einem waren sich am Ende alle begeisterten Besucher einig: Sie wünschen Heinz-Rolf Fliersbach alles Gute für die Zukunft. Ohne „seinen“ Chor.

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