Cronenberg: Naturschützer pflegen ihre „Geheimwiese“

Wie fleißige Helfer ein verstecktes Areal aus dem Dornröschenschlaf holen.

Cronenberg. Mit Sensen, Harken und Heugabeln ausgerüstet, bahnen sich Reiner Leppert vom Naturschutzbund Deutschland und seine Helfer am Samstagmorgen den Weg durch einen Wald in Cronenberg. Ziel ist eine Wiese mitten im Naturschutzgebiet.

Knapp 100 Obstbäume und eine — hoffentlich bald — bunte Blumenwiese sind dort zu finden, ohne direkten Zugang, ohne das Wissen vieler Cronenberger. „Das ist so gewollt“, sagt Leppert. „Wenn dieser Ort bekannt wäre, könnten wir die 13.400 Quadratmeter nicht mehr in Ruhe pflegen und wieder herrichten.“

Nachdem die Flächen nicht mehr bewirtschaftet worden waren, sind sie nach und nach mit Farn zugewachsen. Vor vielen Jahren nahmen sich Leppert und einige Bekannte vor, das Gebiet zu pflegen und den Naturschutz aktiv zu unterstützen. Sie fanden gemeinsam mit der Stadt die Möglichkeit, die Wiese in Cronenberg wieder herzurichten. Dazu müssen sie aber zunächst dem Wildwuchs zu Leibe rücken.

Bis zu drei Meter fünfzig streckt sich der zähe Farn Richtung Sonne, bekommt dicke Äste und nimmt allen kleineren Pflanzen und Blumen Sonne und Nährstoffe. „Wenn man den Farn loswerden möchte, muss man beinahe wöchentlich mit der Sense ran, um ihn einzudämmen“, stellt Leppert klar. Nur so hätten andere Gewächse eine Chance, wieder auf dem Gelände Wurzeln zu schlagen.

Zweimal im Jahr wird die Wiese gemäht, einmal im Jahr die Apfel- und Kirschbäume gestutzt, die die Stadt vor mehr als zwanzig Jahren dort gepflanzt hat. „Ausmagerung der Fläche für die geplante Wildblumenwiese“ — so heißt der Auftrag für diesen Arbeitstag auf der Wiese.

Brigitte Fischoeder gehört zu den wenigen fleißigen Helfern, die ihren Samstag auf der versteckten Wiese verbringen: „Ich bin gern hier und ich wollte gern noch einmal mit der Sense arbeiten, das macht mir Spaß“, sagt sie, während sie von Reiner Leppert Tipps zum richtigen Umgang mit dem scharfen Werkzeug bekommt. Dann legt sie wie die anderen Helfer los — damit auf der geheimen Wiese in Cronenberg wieder mehr als der Wildwuchs eine Chance hat.

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