Bürgervereine fragen: Wie läuft es im Bürgerbüro?

Cronenberger sollen von Erfahrungen mit der neuen Service-Organisation berichten. Die Vereine sind noch nicht ganz zufrieden.

Bürgervereine fragen: Wie läuft es im Bürgerbüro?
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. Seit zwei Monaten gelten im Bürgerbüro Cronenberg - wie in allen Bürgerbüros - neue Regeln: Der Betrieb läuft jetzt mit einem Termin-System, es hat einen ganzen Tag statt zwei halbe geöffnet und es werden endlich wieder Passangelegenheiten bearbeitet. Wie gut das funktioniert, wollen die vier Cronenberger Bürgervereine jetzt von den Cronenbergern wissen. Sie bitten um Rückmeldungen über ihre jeweiligen Internetseiten.

Die Stadt hatte nach langen Diskussionen zum 15. Mai die Arbeitsweise von Meldeamt und Bürgerbüros grundlegend verändert. Das Buchen von Terminen, das vorher nur eine Möglichkeit war, ist seither verpflichtend. Den Termin können die Bürger telefonisch, im Internet und an einem Automaten direkt im Bürgerbüro buchen. Weil man bei der Buchung auch mitteilen muss, ob man einen Pass verlängern oder eine Meldebestätigung will, wird nur der Zeitraum blockiert, der gebraucht wird. Zudem wird gefragt, ob man den alten Pass, den Mietvertrag oder sonstige nötige Unterlagen dabei hat. So erhält nur der einen Termin, der alle Dokumente vorlegen können. All das soll zu einer besseren Zeitplanung beitragen und Wartezeiten vermeiden.

Die Stadt zog vor einiger Zeit eine positive Bilanz: „Die neuen Strukturen im Einwohnermeldeamt zeigen Wirkung: Endlich können wir den Bürgern optimalen Service ohne lange Wartezeiten bieten“, hieß es im Juni. Die Cronenberger Bürgervereine — die Sudbürger, der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein sowie die Bürgervereine Hahnerberg-Cronenfeld und Küllenhahn — wollen wissen, ob die Bürger das bestätigen. Die Bürgervereine hatten den Beschluss, 2011 die Bürozeiten des Bürgerbüros drastisch zu reduzieren und Passangelegenheiten nur in der Zentrale in Barmen zu ermöglichen, scharf kritisiert. Sie bezweifeln auch weiterhin, dass Wuppertal durch die Reduzierung des Angebots in den Bürgerbüros 300 000 Euro im Jahr spart.

Die aktuellen Änderungen nahmen sie mit vorsichtiger Genugtuung zur Kenntnis. „Wir mussten alle Register ziehen“, sagt Rolf Tesche, Vorsitzender des Cronenberger Bürgervereins, mit Nachdruck. Er betont: „So ganz zufrieden sind wir mit einem Tag Öffnung bis 16 Uhr noch nicht.“ Berufstätige müssten noch immer nach Barmen, weil es nur dort Öffnungszeiten bis 18 Uhr gibt. „Ideal wäre, wenn das Bürgerbüro an seinem Öffnungstag auch lang auf hätte“, sagt Tesche.

Peter Vorsteher von den Sudbürgern geht noch weiter: Das Cronenberger Bürgerbüro sollte zweieinhalb Tage geöffnet sein — im Wechsel mit dem Ronsdorfer Bürgerbüro. „Der jetzige Kompromiss ist nicht ausreichend“, sagt er. Jochen Plate, Vorsitzender des Bürgervereins Hahnerberg-Cronenfeld, betont zudem, dass das Bürgerbüro allen Cronenbergern offen stehen sollte und nicht nur denjenigen, denen zum Beispiel wegen ihres Alters der Weg nach Barmen nicht zuzumuten ist. Plate fordert: „Wir wollen ein Bürgerbüro für alle.“ Nun sollen die Cronenberger die derzeitige Organisation des Bürgerbüros beurteilen. Die Bürgervereine bitten, Erfahrungen weiterzugeben — über die Mail-Adressen oder die Kontaktformulare auf ihren Internetseiten.

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