WZ-Mobil am Barmer Bahnhof: „Die Unterführung schreckt ab“

Nach der Sanierung der Eingangshalle und des Vorplatzes sehen die Wuppertaler nun die Bahn in der Pflicht.

Barmen. Der Vorplatz des Bahnhofs in Barmen ist frisch saniert und bekam von den Wuppertalern am WZ-Mobil schon vor einigen Wochen Bestnoten. Auch die Eingangshalle hat einen Anstrich in warmen Erdtönen bekommen. Das Geld für den neuen Vorplatz stammt aus dem Konjunkturpaket II, die Renovierung der Vorhalle hat Thomas Leipoldt bezahlt, der die Bahnhofsbücherei betreibt. Nur der Teil des Bahnhofs, für den die Deutsche Bahn zuständig ist, sorgt immer noch für herbe Kritik: Im Tunnel zwischen der Eingangshalle und den Gleisen bröckelt der Putz von den Wänden und der Decke.

Auch Emil Kirch stört das: „Die Vorhalle ist wirklich schön, der Vorplatz ist auch ordentlich geworden — der Rest ist natürlich Kappes.“ „Ja, hier sollte mal saniert werden“, stimmt Michael Schirmer sarkastisch zu. Auch Anastasios Triantafyllidis sieht dringenden Handlungsbedarf: Schauen Sie sich den Bahnhof doch mal an. Der ist mehr als renovierungsbedürftig.“

Wie die WZ berichtete, hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Barmer Bahnhof nun in die Liste der „förderungswilligen Maßnahmen“ aufgenommen. Im Klartext heißt das: Wenn die Bahn die Planung kurzfristig fertigstellt, würde der VRR Geld für die Arbeiten zur Verfügung stellen. Dann könnte die Sanierung schon im nächsten Jahr beginnen. Thomas Leipoldt, bleibt skeptisch: „Ich hatte von der Bahn bereits die Zusage, dass es in diesem Jahr losgeht. Dann hieß es wieder erst im Jahr 2015.“ Aber natürlich hofft der Betreiber der Bahnhofsbücherei trotzdem auf einen baldigen Baubeginn: „Vielleicht bringt der interne Druck durch den VRR etwas. Wichtig ist doch nur, dass die Gäste des Opernhauses oder Barmer Bahnhofs nicht weiter in einem dreckigen Loch aussteigen müssen.“

Auch Bahnfahrer Reinhard Ranke hat die ständig neuen Meldungen und Versprechungen um die Sanierung des Bahnhofs satt: „Wenn die Bahn das Versprechen gibt, muss sie es auch halten.“ Pendlerin Nikol pendelt jeden Tag von Barmen nach Düsseldorf. „Hier halten doch viele RE’s, da muss die Bahn doch was machen.“ Ein anderer Pendler sieht das ähnlich. „Die Unterführung schreckt ab“, fällt ihm zum Barmer Bahnhof ein. Einige Stationen in Düsseldorf sehen zwar ähnlich aus. „Das ist aber keine Entschuldigung.“

Enoch Arns ärgert sich über den Gesamtzustand der Unterführung. Zum einen komme die Bahn ihrer Pflicht nicht nach. Zum anderen störe ihn aber auch der viele Müll, den viele Besucher hinterlassen. „Obwohl es eigentlich genug Mülleimer gibt.“

Das Dauerthema Barmer Bahnhof beschäftigt auch den Bürgerverein Barmen. „Schon vor 30 Jahren gab es Schriftverkehr darüber mit der Bahn“, sagt der heutige Bürgervereinsvorsitzende Henrich Fabis. Die Unterführung sei aber immer noch in einem „baulich sehr beklagenswerten Zustand“ und sowohl für die Fahrgäste als auch für Eigentümer wie Leipoldt eine Zumutung.

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