Wuppertalbahn: Verein will letztes Trassenstück kaufen

Wupperschiene hat mit der Deutschen Bahn verhandelt. Vorvertrag liegt bei der Bezirksregierung.

Beyenburg. Wann die Wuppertalbahn wieder fährt, steht noch in den Sternen. Doch der Verein Wupperschiene, der sich um die Reaktivierung der alten Strecke zwischen Radevormwald und Oberbarmen bemüht, ist jetzt wieder einen Schritt weiter. Das letzte Teilstück der Trasse, das der Verein benötigt, gehört zwar noch der Deutschen Bahn. Das Geld für den Kauf hat Wupperschiene aber bereits zusammen, derzeit liegt ein Vorvertrag zur Prüfung bei der Bezirksregierung.

„Wenn die zustimmt, kann es bald losgehen“, freut sich Holger Piwowar, bei der Bergischen Entwicklungsagentur zuständig für den Bereich Tourismusfragen. Er unterstützt den Verein bei den Verhandlungen mit der Bahn, die sich über gut drei Jahre zogen. Ein Kaufpreis von etwa 150.000 Euro stand im Raum. Wieviel es jetzt werden könnte, will Piwowar aber nicht verraten. „Alle Beteiligten haben Stillschweigen vereinbart, solange der Vertrag noch nicht in trockenen Tüchern ist.“

Insgesamt hat der Verein bereits gut 1,1 Millionen Euro (davon etwa 850.000 Euro aus Fördertöpfen) zusammen. Auch die Wupperschiene-Mitglieder stehen in den Startlöchern. Auf dem eigenen Trassenstück wurde unter anderem die alte Brücke in Beyenburg aufwändig auf Vordermann gebracht. Mit RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn hätte der Verein bereits zudem einen möglichen Betreiber.

Laut Bezirksregierung handelt es sich bei dem Projekt um eine anerkannte Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung. „Die Prüfung der nun vollständigen Unterlagen steht hier kurz vor dem Abschluss, allerdings muss vor einer Entscheidung über den Antrag bei einigen Fragen noch die Zustimmung des Städtebauministerium eingeholt werden. Ein entsprechender Bericht an das Ministerium wird unsererseits in Kürze auf den Weg gebracht werden“, so Stefanie Paul, Sprecherin der Bezirksregierung. Aufgrund der Beteiligung des Ministeriums könne derzeit aber noch keine zeitliche oder inhaltliche Perspektive aufgezeigt werden, wann abschließend über den Antrag entschieden werden könne.

Der erste Abschnitt der Wuppertalbahn war 1886 eröffnet worden. In den 1950er Jahren begannen die ersten Streckenstilllegungen, 1979 kam das Aus für den Personenverkehr. Zwischen Langerfeld und Beyenburg wurde zuletzt über die Trasse noch die Firma Erfurt beliefert. Ein Hangrutsch bedeutete aber 1998 das Aus auch für den Güterverkehr.

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