Löhrerlen. Reihenhäuser statt Einzelhäuser

Löhrerlen · Wegen Dolinen im Untergrund hat die Stadt die Entwürfe für die Bebauung am Löhrerlen verändert.

 Statt Einzelhäusern sind Doppel- und Reihenhäuser (blau) geplant. Rot ist eine Kleinspielfläche mit Kunstrasen eingezeichnet.

Statt Einzelhäusern sind Doppel- und Reihenhäuser (blau) geplant. Rot ist eine Kleinspielfläche mit Kunstrasen eingezeichnet.

Foto: Stadt Wuppertal

Auf einem Teil des Sportplatzes Löhrerlen sollen Wohnhäuser entstehen. Jetzt hat die Verwaltung einen neuen Entwurf vorgelegt: Er sieht statt 18 alleinstehenden Einfamilienhäusern 38 Doppel- oder Reihenhäuser vor.

Der Entwurf wäre am Dienstagabend Thema in der Sitzung der Bezirksvertretung gewesen, doch die Sitzung fand wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Ohnehin war lediglich eine Entgegennahme ohne Beschluss vorgesehen.

Die bedrohlichen Risse in den Häusern an der Straße Beyeröhde seien der Anlass für die Umplanung gewesen, erklärt Marc Walter, Leiter der städtischen Abteilung für die Bauleitplanung. Die Erkenntnisse über die Gefahr durch ausgeschwemmte unterirdische Hohlräume habe die Planer der Stadt bewogen, den Untergrund noch einmal genauer untersuchen zu lassen. Die Experten stellten fest, dass das Sportplatzgelände im Bereich des sogenannten „Schwelmer Massenkalks“ liegt – dort also Dolinen zu erwarten sind und damit die Gefahr von Bodeneinbrüchen besteht.

Damit werde eine mögliche Bebauung aufwändiger, um sie gegen Schäden abzusichern: „Man kann zum Beispiel einen Kanal nicht einfach im Sand verlegen, sondern man muss ihn in Beton legen“, sagt Marc Walter. Sonst könne bei einem Rohrbruch ähnliches wie an der Beyeröhde passieren. Ebenso müssten die Gebäude besser abgesichert werden.

Daher schlägt die Verwaltung vor, die Haus-Grundstücke nicht mehr einzeln zu vermarkten, wodurch die einzelnen Käufer für die Sicherung zuständig gewesen wären – „das Risiko einer unsachgemäßen Bebauung durch private Bauherren ist zwingend zu vermeiden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Stattdessen soll das gesamte Areal an einen Projektträger verkauft werden, der dann professionell vorgehen kann.

Wegen der höheren Baukosten müsse das Grundstück für eine höhere Wirtschaftlichkeit dann dichter bebaut werden. Das sei sogar vorteilhaft, weil gerade bei selbstgenutzten Wohnhäusern für Familien ein hoher Bedarf in Wuppertal bestehe. Die vorhandene und geplante Infrastruktur könne die zusätzlichen Wohneinheiten problemlos aufnehmen.

Die Verwaltung plant, dass der Rat noch im zweiten Quartal 2020 einen Offenlegungsbeschluss für den Bebauungsplan fasst. Dann können im Rahmen des Bauleitplanverfahres Bürger, Behörden und Organisationen ihre Bedenken und Anregungen vortragen. Der Bebauungsplan könnte dann im Frühjahr 2021 beschlossen werden.

Burkhard Rücker, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Oberbarmen hat Zweifel, dass das Projekt gelingt: „Ich mache da ein großes Fragezeichen, ob sich überhaupt ein Investor findet.“ Es sei auch die Frage, ob es genug Interessenten für die dann teureren Häuser gibt.

Er hätte aber in der BV der Kenntnisnahme zugestimmt: „Das ist ja nur ein Entwurf.“ Im weiteren Verfahren sei noch Gelegenheit, Kritik anzubringen.

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