Projekt gegen Leerstand „Rollendes Sofa“ soll neue Ideen gegen Leerstand entwickeln

Heckinghausen · Aktion soll Händler, Eigentümer und Interessierte in Heckinghausen ins Gespräch bringen.

Auch in diesem Ladenlokal an der Heckinghauser Straße 202 könnte das rote Sofa stehen.

Auch in diesem Ladenlokal an der Heckinghauser Straße 202 könnte das rote Sofa stehen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. 34 leerstehende Ladenlokale in Heckinghausen hat die jüngste Zählung ergeben. Wenn es nach dem Willen des Runden Tisches „Belebung leerstehender Ladenlokale“ geht, dann wird in dem einen oder anderen demnächst eine rote Couch aufgestellt. Als Signal für die Aktion „Rollendes Sofa“ soll sie die Menschen ins Gespräch bringen: Vermieter; Menschen mit einer Idee, was man dort machen könnte; Menschen, die auf der Suche nach einem Platz sind, wo sie etwas verwirklichen können. Am Freitag, 16. November, wird das Sofa zur ersten Station gerollt: um 17 Uhr an die Heckinghauser Straße 202.

„Uns ist klar, dass in solche Leerstände kein Bäcker oder Fleischer mehr einzieht“, sagte Guido Mengelberg, der die Aktion zusammen mit dem Immobilienmakler und Hausverwalter Sascha Oertel der Bezirksvertretung vorstellte. Mengelberg sitzt für die Grünen in der Bezirksvertretung. „Wir müssen neue Formen für die Wiederbelebung solcher Objekte finden.“ Einerseits hat der Runde Tisch sich schon etliche Gedanken gemacht, was man da machen kann. Und hofft, dass die Ideen bei dem einen oder anderen, der zum Rollenden Sofa kommt, auf fruchtbaren Boden fallen. Andererseits hofft man auf das Erscheinen von Bürgern, die neue Ideen mitbringen. Die Liste der Möglichkeiten – etwa Vereine, Bildende Kunst, Gemeinden, Kitas, außerschulischer/außeruniversitärer Lernort, Genossenschaftsläden zur Nahversorgung, multifunktionaler Quartiersladen – lässt sich beliebig verlängern. Phantasie und Kreativität sind gefragt.

Ein erster Erfolg ist der Einzug des Blauen Kreuzes in ein Ladenlokal

„Bei wirtschaftlichen Fragen können wir vermitteln“, sagt Mengelberg. Je nach Projekt lassen sich ja auch bereitgestellte Fördermittel nutzen. Es gehe vor allem darum, dass viele Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Dass man Vernetzungen herstellt.

Der Runde Tisch, der sich seit Februar regelmäßig trifft, „sei so etwas wie ein Stammtisch der Quartiersaktiven“ geworden. Die Moderation hat das KoSi-Lab-Team übernommen. Man hat sich entschlossen, die Wuppertaler Aktivitäten auf zwei Stadtteile einzugrenzen, die einen besonders hohen Leerstand aufweisen: Heckinghausen und Wichlinghausen. Durch einen Austausch mit Leuten des Vereins „Aufbruch am Arrenberg“ werden neue Teilnehmer von der Bergischen Universität dazukommen. Sie arbeiten an einem Flächensuffizienz-Lab, wobei innovative und kreative Lösungen für nachhaltige Gebäudenutzung entwickelt werden. Anstatt immer mehr Gebäude neu zu errichten, sollen die vorhandenen effektiv genutzt werden.

Ein Werbebanner ist entworfen und wird zum Rollenden Sofa einladen. Das KoSi-Lab-Team wird die Gruppe vorerst weiter begleiten, bis das Projekt auf eigenen Beinen steht. Danach möchten die teilnehmenden Bürger aus Heckinghausen das Projekt alleine fortführen.

Einen ersten Erfolg gibt es auch schon zu vermelden. Ein Ladenlokal in Heckinghausen wird zukünftig durch das Blaue Kreuz belebt.

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