Trockenheit Wuppertal: Die Fische in den Barmer Anlagen sind bedroht

Barmen · Wegen der anhaltenden Hitze sinkt der Wasserstand in den Teichen. Die Sorge um die Fische ist groß.

 Noch trügt der Schein – der Wasserstand dürfte weiter sinken, sodass die Fische keinen Sauerstoff mehr bekommen.

Noch trügt der Schein – der Wasserstand dürfte weiter sinken, sodass die Fische keinen Sauerstoff mehr bekommen.

Foto: Barmer Verschönerungsverein

Der Barmer Verschönerungsverein trägt immer schwerer am über 150-jährigen Erbe der Gründerväter von 1864. In den ersten 25 Jahren wurden die Barmer Anlagen gestaltet, später ging es um Erhalt und Pflege des heute mit 100 Hektar Fläche zweitgrößten deutschen Parks in bürgerschaftlichem Besitz. Zwei Weltkriege galt es zu überwinden, in den 1920er-Jahren auch Rauchschäden, die Bäume absterben ließen.

Die Dürrejahre seit 2018 boten einen Vorgeschmack auf den Klimawandel. Junge Bäume und Pflanzen müssen in den Sommermonaten gewässert werden. Inzwischen finden auch die alten, oft historischen Bäume im Boden nicht mehr das lebensnotwendige Nass. Dabei ist der Wald für Menschen unverzichtbar, filtert er doch Schadstoffe aus der Luft und senkt Temperaturen. Zuletzt hat Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins, im Blick auf die anhaltende Trockenheit vor Feuer gewarnt: „Bitte im Wald nicht rauchen und kein Feuer anzünden!“

Der sinkende Wasserstand in den Teichen bedroht die Fische, die von Besuchern der Anlagen ausgesetzt worden sind. „Vor allem im großen Teich schwimmen unterschiedliche Arten. Da der Wasserstand nur noch rund 20 Zentimeter hoch ist, befürchte ich ein Austrocknen und Verenden der Fische“, sagt Dereschewitz. Die Verantwortlichen des BVV denken wenige Jahre zurück, als der Verein in der Öffentlichkeit böse Vorwürfe erntete, weil etwas über zehn Fische im trockenen Teich gestorben sind.

„Mit einem sechsstelligen Aufwand wurde der Teich entschlammt und die Betonschale instandgesetzt, sodass er mehr Wasser fasst. Doch auch die vorbeugende Maßnahme scheint erfolglos“, so Dereschewitz. „Es fließt aus den oberen Anlagen und dem 1870 gebauten Stollen kein Wasser mehr bis unten. Der Ringelteich ist fast trocken und in ihm sind die vor Wochen so schönen Seerosen verdorrt. Der Wasserlauf talwärts funktioniert nicht mehr.“ In diesem Jahr sammelt der BVV runde 50 000 Euro, um diesen Teich im Ringeltal zu sanieren.

Den großen Teich mit Leitungswasser zu füllen, ist für den BVV angesichts der kritischen Gesamtsituation keine Alternative. Die Fische vorbeugend einzusammeln, ist dem Verein nicht gelungen.

(red)
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