Vorgestellt: Der neue Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever

Der neue Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever (SPD) spricht über seine Arbeit, Kitaplätze und den Stausee.

Langerfeld. Eberhard Hasenclever (SPD) ist der neue Bezirksbürgermeister in Langerfeld-Beyenburg. Mitglied in der BV Langerfeld ist er seit 1970, war schon mal Vorsitzender, saß von 1975 bis 1999 im Stadtrat, gehörte der Finanzkommission an, arbeitete in verschiedenen Ausschüssen, wie zum Beispiel dem Haupt- oder Sportausschuss.. Jahrgang 1934, überblickt er die Lokalpolitik von Jahrzehnten.

Herr Hasenclever, Sie sind in Langerfeld geboren?

Hasenclever: Ja, an der Inselstraße. Ich bin der Zweite von vier Geschwistern, zwei Jungs und zwei Mädchen. Mein Vater war Speditionskaufmann.

Was sind Sie von Beruf?

Hasenclever: Ich bin Schuhmachermeister. Ich war selbstständig, habe 1960 angefangen und bis vor zwei, drei Jahren gearbeitet, gleich hier am Langerfelder Markt.

Was hat Sie bewogen, sich in der Politik zu engagieren?

Hasenclever: Das waren zwei Dinge. Zum einen die Pläne Ende der 60er-Jahre, die alten Häuser am Markt abzureißen und eine Südumgehung zu bauen. Zum anderen die Idee, die Schwebebahn bis nach Nächstebreck zu verlängern. Das hätte für lange Zeit alle Mittel für die ganze Stadt gebunden. Kosten: 100 Millionen DM für die Schwebebahnverlängerung und 100 Millionen DM für die fehlende Infrastruktur. Stattdessen wurde unter anderem die Nordstadt saniert und Langerfeld und Cronenberg bekamen ihr Hallenbad. Ich wollte mehr bewirken, als das vom Bürgerverein aus möglich war. Da bin ich 1969 in die SPD eingetreten.

Warum haben Sie sich in die BV wählen lassen?

Hasenclever: Man muss die Bezirksvertretungen geschichtlich sehen. Als Langerfeld 1922 zu Barmen sollte, gründete sich der Westfalenbund mit 7000 Mitgliedern dagegen. Als Wuppertal sich zusammenschloss, wurden Bezirksausschüsse gebildet, um die Diskussion zu befrieden. Da war die Gebietsreform 1975. Es geht darum, Bürgerstimmen einzusammeln und zu vertreten.

Worauf legen Sie im politischen Umgang Wert?

Hasenclever: Sagen wir mal so: Ich kenne keine Feinde. Ich kann zu jedem hingehen. Wenn ich glaube, der OB kann was tun, gehe ich da hin. Wenn ich glaube, der Pförtner kann was tun, gehe ich zu ihm. Ich sitze nichts aus, ich fange an.

Wen vertreten Sie in der Politik?

Hasenclever: Ungerechtigkeiten kann ich nicht leiden. Da versuche ich, einen Ausgleich zu schaffen. Ich mache keinen Unterschied bei den Bürgern und den Themen. Ich kümmere mich um jeden. Ich greife Themen auf und ziehe sie in die BV.

Welche Themen im Bezirk halten Sie in der nächsten Zeit für wichtig?

Hasenclever: Als Beispiel ausgewählt — für den Norden: Wir haben Anregungen und Ergänzungen zur Nordbahntrasse. Und wollen alle vorhandenen Turnhallen erhalten. Für die Mitte: Investoren für die Industriebrache südlich der Bahn finden. Weitere Kindergartenplätze schaffen. Die Folgenutzung der Hauptschule klären. Im Süden: Was passiert am Schmitteborn? Zugänge zum Stausee.

Was kann man im Verhältnis BV - Stadt verbessern?

Hasenclever: Das Berichtswesen ist in Wuppertal unterbelichtet. Von vielen Vorgängen erfährt man nichts. Es muss mehr Öffentlichkeit hergestellt werden. Das ist eine Frage der Organisation und des Willens.

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