Viel Arbeit an den Turmterrassen

2018 will Investor Marcel Thomas die Gastronomie im Nordpark eröffnen — und das Denkmal in ein Schmuckstück verwandeln.

Nordpark. „Wann werden die Turmterrassen endlich fertig?“ Die Frage kann Marcel Thomas eigentlich nicht mehr hören. „Ich kann die Leute aber verstehen“, räumt der Investor ein. Auch, dass sie ungeduldig werden. 2008 hatte Thomas die seit 2002 leerstehende Gastronomie im Nordpark gekauft, ein Jahr später mit der Sanierung begonnen. Und die zieht sich. Wer schon mal einen Blick hineinwerfen konnte, erahnt, was Thomas für einen Aufwand betreibt. Genaue Summen kann und will er nicht nennen. Zwei Millionen dürften es für das Gesamtprojekt mindestens sein. Es wird ein Schmuckstück, da sind sich eigentlich alle einig. „Aber jetzt muss der Thomas auch mal in die Pötte kommen“, ist immer wieder zu hören. Auch Heidrun Rieger, Vorsitzende des Nordstädter Bürgervereins Barmen, der sich um den Nordpark kümmert, wird oft drauf angesprochen. „Aber wir können ja nichts tun.“ Dass es schön wird, keine Frage. „Aber es dauert einfach zu lang.“

2018 peilt Thomas für die Eröffnung an. Ob in Teilen oder als Ganzes, das werde sich noch zeigen. Druck sieht er nicht. Aber das kommende Jahr würde passen, denn dann schließt die Stadt auch den vierten Bauabschnitt im Nordpark ab. Und die Turmterrassen wären das i-Tüpfelchen. Und was für eins. 800 Quadratmeter beträgt alleine die Gastronomiefläche, dazu kommen vier Terrassen und ein Biergarten. Was Besucher locken dürfte, sind die Ausblicke und Sichtachsen. Entweder über das Tal hinweg oder alternativ auf das Wildgehege nebenan. Auch vom Inneren des Gebäudes aus sollen die Gäste gut gucken können. Große Fenster sind Trumpf. „Wenn alles fertig ist, ist das einzigartig für Wuppertal“, verspricht Thomas.

Derzeit ist vieles aber noch Baustelle. Es herrscht geschäftiges Treiben. Natürlich habe es auch Zeiten gegeben, wo sich wochenlang wenig tat, gibt Thomas zu. Es gab andere Projekte, wie etwa das Museumscafé — um das es auch einige Diskussionen gab. Darauf will Thomas gar nicht mehr eingehen, jetzt konzentriere sich alles auf den Nordpark.

Der Gastronom ist Perfektionist. Von der Stange oder aus dem Baumarkt gibt es nichts. Das hölzerne Treppenhaus hat er originalgetreu wieder herrichten lassen, die Pfannen fürs Dach quer durch Deutschland einsammeln lassen. Unzählige handglasierten Fliesen warten darauf, verlegt zu werden. Im Biergarten, der schon zu erahnen ist, steht ein historischer Brunnen, der früher einmal in einem polnischen Städtchen sprudelte. Das gusseiserne Eingangstor, das demnächst geliefert werden soll, hat Thomas in Freiburg erstanden.

Dass die Turmterrassen mal so ein großes Projekt werden würden, hätte er am Anfang nicht gedacht. Relativ schnell habe er sich aber dazu entschieden, „den großen Umbau zu machen. Und das war die richtige Entscheidung“.

Trotz des großen Einsatzes verspricht er einen bodenständigen Restaurantbetrieb, Typ Wirtshaus. Dazu komme ein zünftiger Biergarten mit Selbstbedienung. Außerdem ist ein kleiner Hofladen geplant. Die ehemalige Scheune will er bekanntlich zu einem Veranstaltungsraum umbauen. „Eine Festscheune“, erklärt er. „Dort können zum Beispiel Konzerte stattfinden.“

Wenn, wie Thomas hofft, spätestens 2020 die große hässliche Mobilunkantenne verschwindet, die bislang den Charme des Gebäudeensembles stört, soll die Scheune noch einmal ausgebaut werden und dann Platz für bis zu 200 Besucher bieten.

Derzeit schaut Thomas auch nachts genau hin. Die Beleuchtung wird getestet — damit die Turmterrassen auch im Dunkeln ein echter Hingucker werden.

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