Tödliches Rennen: Bruder angeklagt

Im vergangenen Juni starb ein 22Jahre alter Mann bei einem Unfall auf der Westkotter Straße. Die Staatsanwaltschaft hält seinen jüngeren Bruder (20) für mitschuldig.

Wichlinghausen. Es war der schlimmste Unfall im Sommer des vergangenen Jahres: In der Nacht des 18. Juni verlor ein 22 Jahre alter Mann auf der Westkotter Straße in Höhe der Lentzestraße die Kontrolle über seinen blauen Ford Fiesta. Der Wagen knickte dabei erst einen Ampelmast um, schleuderte dann in einen Kiosk. Alle Rettungsversuche von Augenzeugen und Notärzten waren vergeblich: Der junge Fahrer starb noch an der Unfallstelle.

Für die Kripo war schnell klar: Der schwere Unfall war die Folge eines illegalen Autorennens. An dem soll auch der Bruder des Toten beteiligt gewesen sein. Fakt ist: Die Staatsanwaltschaft hat den 20-Jährigen jetzt wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässigen Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung im Zusammenhang mit einem illegalen Rennen angeklagt.

In jener Juni-Nacht soll der 20-Jährige - er fuhr einen Mercedes - gegenüber der Polizei bestritten haben, zu schnell unterwegs gewesen zu sein. Laut Anklage waren der Fiesta und der Mercedes mit mindestens Tempo94 in Barmen unterwegs. Erlaubt ist auf der Westkotter Straße Tempo50.

Die Ermittler haben mehr als zehn Zeugen ermittelt, die gesehen haben sollen, dass die beiden Autofahrer mehrfach rote Ampeln ignorierten und trotz Verbots andere Autos überholten. Bei Zulassung der Anklage wird es im dann fälligen Prozess vor dem Jugendschöffengericht zur Frage der Tempo-Überschreitung ein Experten-Gutachten geben.

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