Theateraufführung: Italienische Streitereien im Gemeindehaus

Der Laienspielkreis Unterbarmen entführt ins Venedig des 18. Jahrhunderts.

Theateraufführung: Italienische Streitereien im Gemeindehaus
Foto: Gerhard Bartsch

Unterbarmen. Fast glaubt man im Gemeindehaus Hesselnberg eine leichte Meeresbrise zu spüren. Auf den Stehtischen im Foyer liegen Muscheln. Der Unterbarmer Laienspielkreis (Ulk) entführt seine Gäste in die Lagune von Venedig des 18. Jahrhunderts. In dieser Zeit hat Carlo Goldoni die Komödie „Krach in Chiozza“ angesiedelt.

Der Vorhang geht auf und gibt den Blick frei auf eine Idylle: Frauen sitzen beisammen und klöppeln. Bald kommen die Fischer von ihrer Fahrt zurück. Doch eine Kleinigkeit lässt die Harmonie kippen. Die Frauen klatschen, streiten. Schluss mit Brise, ein Sturm zieht auf. Und der wirbelt die dazukommenden Männer durcheinander.

Bald greifen die Parteien nicht zu Klöppeln, sondern zu Messern und Steinen. Sogar die Gerichtsbarkeit muss eingreifen, bis sich alle wieder einig sind — und eine Dreifach-Hochzeit gefeiert werden kann. „Ein bisschen laut, aber das ist ja auch italienisch“, sagt Stefanie Hübler. „Meine Schwägerin hat mich mitgenommen. Ich wusste nicht, was mich erwartet und bin angenehm überrascht.“

„Sehr temporeich und sehr temperamentvoll gespielt“, sagt Harald Brackhagen. „Das Stück hat viel Aktion und italienischen Esprit.“ Besonders die streitenden Weiber nehmen in der Ulk-Inszenierung (Gesamtleitung: Christine Burmeister, Regie: Holger Heinzelmann, Lena Behr) immer wieder Posen wie aus einer übersteigernden Genrezeichnung ein. Für Erhard Spittmann ist das des Guten zuviel. „Ich habe bei Ulk schon Stücke gesehen, die mir besser gefallen haben.“

Der Vorhang fällt über wieder gefundenem Frieden. Und als das Publikum den Spendenhut („Es darf auch rascheln“) am Saalausgang passiert hat, mischen sich die Schauspieler in ihren Kostümen unter das Publikum.

“ Weitere Vorstellungen gibt es im Gemeindehaus Hesselnberg Donnerstag, 3. April, Freitag, 4. April, Samstag, 5. April (jeweils 19.30 Uhr) sowie Sonntag, 6. April, 17 Uhr. Es gibt noch einige wenige Restkarten. Zu bestellen unter Telefon 0160/24 95 783.

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