Stefan Melneczuk: Eine Lesung zum Lachen und Gruseln

Der Autor begeisterte mit seinen Kurzgeschichten.

Wichlinghausen. Auftragsmörder Valentin ist ein harter Hund. Aus der Fassung bringt ihn höchstens der Anblick eines besonders schönen Schalldämpfers seiner Sammlung. Doch im Dauer-Stau auf der A 46 gerät der Mann ohne Nerven an die Grenze der Belastbarkeit: Wird er es zwischen Biertransportern mit Botschaft, Familienkutschen mit vorlauten Kindern und Kleinwagen mit Nagelstudio-Werbung trotz Sperrung aller Wuppertaler Ausfahrten noch rechtzeitig zum vereinbarten Gatten-Mord in Vohwinkel schaffen?

Die überaus amüsante Antwort darauf gab es jetzt im Wichlinghauser K1 Art-Café bei der Lesung mit Stefan Melneczuk, WZ-Redakteur und Autor zahlreicher Kurzgeschichten und Romane. Die sind zumeist das Gegenteil von komisch: Der passenderweise am 31. Oktober geborene Hattinger ist ein Meister des leisen Grusels und nimmt Leser wie Zuhörer mit auf geradezu traumhafte Reisen in unheimliche Welten, zu dunklen Mächten und abgrundtiefem Horror, wie ihn Fans von Stephen King oder Edgar Allan Poe schätzen.

Doch insbesondere Stefan Melneczuks schaurig-schöne, herrlich-skurrile und immer wunderbar erzählte Kurzgeschichten empfehlen sich bei Lesungen mit Kerzenschein. So wie jetzt in Wichlinghausen: Auf Einladung des Nordstädter Bürgervereins Barmen las der Autor im vollbesetzten K1 Art-Café unter anderem aus seiner Sammlung „Rabenstadt“ — und die Besucher waren begeistert: „Es ist eine gelungene Abwechslung von Horror und Humor“, so lautete einer der Kommentare zum kurzweiligen Abend, bei dem natürlich auch eine Auswahl der Werke, darunter „Marterpfahl“ und „Schattenland“ — erhältlich war.

Erschienen sind Melneczuks Bücher im Blitz-Verlag. Zurzeit arbeitet der Autor an seinem dritten Roman mit dem Arbeitstitel „Wallenstein“. Er wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 erscheinen, hat erneut das Ruhrgebiet und das Bergisches Land als Schauplätze des Handlungsgeschehens — und dürfte einmal mehr ein spannender Thriller mit Lokalkolorit werden.

“ Mehr zum Autor unter www.melneczuk.de

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