Statt Leerstand: Neue Chancen für das Bünger-Haus

Studenten entwickeln neue Konzepte für die Immobilie.

Oberbarmen. Im September 2012 gab die Firma des Bünger-BOB-Textilwerk in Wuppertal seine Produktion auf. Seit 1867 stand das Wuppertaler Textilwerk für hochwertige Produkte rund um das Fenster, sowie die nähende Industrie. Das Werk ist seit über 130 Jahren in Oberbarmen an der Grenze zu Wichlinghausen ansässig und die Gebäude, wie das Shedhaus aus dem Jahre 1880 oder die beiden Gründerzeithäuser am Krühbusch sollen erst gar nicht dem Dornröschenschlaf verfallen. Deshalb präsentierten Studierende des Lehrstuhl Architektur, Fachgebiet „Ökonomie des Planens und Bauens“, der Uni Wuppertal jetzt drei Nutzungsvorschläge.

„Schon vor einem Jahr haben wir uns mit dem Bünger-Areal beschäftigt und suchen gemeinsam mit dem Eigentümer nach Möglichkeiten einer künftigen Nutzung für den traditionellen Textilstandort,“ sagte Andreas Mucke, Geschäftsführer des Büros für Quartierentwicklung, das sich seit zwei Jahren mit der Aufwertung gründerzeitlicher Quartiere im Wuppertaler Osten beschäftigt und Möglichkeiten der Nach- und Neunutzung von Gewerbebranchen im Quartier sucht.

Für die drei Studiengruppen des Masterstudiengangs Architektur war interessant, dass das Quartier im Vergleich zu anderen Wuppertaler Stadtteilen, die nicht direkt an der Talsohle liegen, einen hohen Anteil junger Menschen hat. Viele Bürger haben ein geringes Einkommen, so dass die Kaufkraft eher unterdurchschnittlich ist. Die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln ist hoch im Vergleich mit anderen Stadtteilen.

Großer Standortvorteil für das Bünger-Gelände und Wichlinghausen/Oberbarmen ist die gute Verbindung zur Autobahn, die Nordbahntrasse und die Nähe zur Talsohle. „Erst mal war der Stadtteil negativ belastet. Schnell erkannten wir die schlummernden Potentiale und hatten die Motivation etwas zu verändern,“ erzählt Student Robin Paolo Hofbauer. Kommilitonin, Victoria Kunz: „Eine spannende Aufgabe, mit dem Vorteil, den Eigentümer bei der Konzepterarbeitung mit im Boot zu haben.“ Auch Studentin Jasmine Behnk ist gespannt auf die Resonanz zu den Nutzungsvorschlägen, denn es gibt ganz ganz neue Ideen. Prof. Dr. Guido Spars: „Die Zusammenarbeit mit dem Projekt für Quartierentwicklung zeigt, wie wichtig gemeinsame Projekte von Studierenden, Uni und Praktikern vor Ort ist.“

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