Stadtentwicklung: Noch kein Masterplan für Oberbarmen

Diskussion um Leerstände und lokalen Einzelhandel.

Oberbarmen. „Wir sind hier, um etwas in Bewegung zu bringen. Können Sie uns unterstützen?“ Rund 20 Gäste waren der Einladung des Bürgerforums Oberbarmen in die Färberei am Stennert gefolgt. Die Frage ging an Gastredner Sven Macdonald von der Wirtschaftsförderung. Aber auch er konnte keinen Masterplan für Oberbarmen mit seinen Leerständen, dem Rückgang an Fachgeschäften und den Problemen für Neuansiedlungen vorstellen.

Wie Macdonald klarstellte, entwickelt die Wirtschaftsförderung keine Konzepte oder sucht gar Investoren. Vielmehr unterstützt sie Investoren, die sich an sie wenden. Und was den Einzelhandel betrifft, so seien das große Filialisten, keine kleinen Händler, die in Oberbarmens kleinteilige Hausstruktur passen würden.

„Wir müssen Strukturen schaffen, die Engagement wecken“, so Macdonald. Und man müsse mehr in den Blick nehmen als nur Wirtschaft und Handel, zum Beispiel den Verkehr. Man brauche ein Ziel und Klarheit über Stärken und Schwächen. Chancen sahen die Gäste in einer aktiveren Rolle der Einzelhändler und der Einstellung eines Stadtteilmanagers. Die Anregung, Migrantenökonomie einzubeziehen, kam von Macdonald: „Was wäre mit einem griechischen Sommerfest auf dem Wupperfelder Markt?“

Leerstand oder noch eine Spielhalle? Da wurde die eher gedämpfte Diskussion lebhaft. Ein Standpunkt: Oberbarmen solle kein kleines Las Vegas sein. Denn dann kämen auch die Bordelle. Der Gegenstandpunkt: „Wie sehen Sie Las Vegas? Sind die auch so arm wie wir?“ mj

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