Soziale Stadt: Hoffnung auf mehr Schwung im Stadtteil

Ein Kulturzentrum wird erweitert, Spielplätze erneuert — was die Fördergelder alles bewegen könnten.

Oberbarmen/Wichlinghausen. Die Nachricht, dass Wuppertal mit Oberbarmen und Wichlinghausen doch noch an dem Programm „Soziale Stadt“ teilnehmen darf, hat vor Ort große Freude ausgelöst.

Sozialdezernent Stefan Kühn sprach von einem „Meilenstein“, der allerdings nur der Anfang sein darf: „Jetzt muss es unser Ziel sein, auch darin zu bleiben.“ Die Stadt habe bereits erste Gespräche mit privaten Partnern geführt — etwa mit der Diakonie, dem Sozialdienst katholischer Frauen und dem Nordstädter Bürgerverein. Nun müssten die Projekte, die in den vergangenen Jahren brach lagen, schnell wieder hochgefahren werden.

Bernd Schäckermann, Geschäftsführer des CVJM Wuppertal Oberbarmen, hofft, dass es mit dem Programm einen Schub für die Infrastruktur vor Ort gibt. „Es ist dringend nötig, dass sich hier etwas ändert.“ Besonders freut er sich über die Zusage für das türkische Kultur- und Bildungszentrum Wichlinghauser Straße, das Kooperationspartner des CVJM ist: „Das tut der Integration in unserem Stadtteil gut.“

Im Kulturzentrum soll für rund 400 000 Euro ein Geschoss umgebaut und Platz für Vorträge und Feiern geschaffen werden. Außenbereich und Treppenhaus sollen saniert werden. An der Wichlinghauser Straße werden unter anderem Sprach- und Nähkurse angeboten. Es gibt eine Hausaufgabenbetreuung und viele Angebote für Jugendliche. „Unser Haus ist für alle offen“, sagt Vorsitzender Yavuz Aktas.

Rundum zufrieden ist Dieter Mahler, Vorsitzender des Nordstädter Bürgervereins: „Unser Dank geht stellvertretend an Dietmar Bell, der in Düsseldorf ganz dicke Bretter gebohrt hat. Jetzt können wir endlich für die Erneuerung des Spielplatzes im Nordpark sorgen.“ 60 000 Euro hat der Verein dafür gesammelt.

Hans Wagner, Geschäftsführer der Wichernhaus GmbH, die die Skaterhalle Wicked Woods mit dem Ressort Jugend und Freizeit und dem Jobcenter betreibt, freut sich, dass an der Halle endlich die Außenanlage gebaut werden kann: „Durch den Zugang zur Nordbahntrasse erhoffen wir uns weiteren Schwung für die Anlage und unser Café.“ Städte wie Wuppertal, „die es nötig haben, sich im sozialen Bereich und in der Infrastruktur zu verbessern“, seien jahrelang für ihr fehlendes Geld bestraft worden. „Das hat nun glücklicherweise ein Ende.“

Oberbarmens Bezirksbürgermeisterin Christel Simon hofft, dass Geld aus dem Programm in eines der vielen kleinen Projekte fließt. „Schön wäre es, wenn einzelne Straßenzüge etwas verschönert werden könnten“, sagt sie.

Pfarrer Thomas Kroemer von der Evangelischen Kirchengemeinde Wichlinghausen-Nächstebreck freut sich zwar für den Stadtteil. Fraglich ist aber, ob auch das Projekt „Neue Mitte Wichlinghauser Kirche“ bedacht wird. Kirche und Außenbereich sollten dabei für den Stadtteil multifunktional nutzbar gemacht werden. Damit wäre auch das Immobilienproblem der Gemeinde (WZ berichtete) gelöst.

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