Sonnenblumen-Pracht auf dem Garagendach

Die Pflanzen des Hobbygärtners Josef Spitthöver sind teils mehr als vier Meter hoch.

Sonnenblumen-Pracht auf dem Garagendach
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Sie verströmt einen Hauch von Friedensreich Hundertwasser, die Garage von Rita und Josef Spitthöver in der Starenstraße im Barmer Osten. Ähnlich wie der 2000 verstorbene österreichische Künstler, der Hausdächer begrünt und bepflanzt hat, hat auch der Ingenieur, der bei den WSW mit der Planung des Stromnetzes beschäftigt ist, das Dach seiner Garage als Heimat für einen saftig grünen Rasen und zahlreiche Sonnenblumen von stattlicher Größe entdeckt.

Sonnenblumen sind die dominanten Pflanzen in dem prächtigen Garten des Ehepaares, das vor sechs Jahren damit begonnen hat, die goldgelben Vertreter aus der Familie der Korbblütler besonders zu hegen. „Damals haben mir Nachbarn gesagt, dass die Sonnenblumen in unserem Garten ausgesprochen schön sind“, erinnert sich Josef Spitthöver. „Das hat uns angespornt, und wir haben die Aufzucht ausgeweitet.“

Dass die Sonnenblume (Heliantus annuus) laut Wikipedia nur in seltenen Fällen zwei Meter groß werde, nötigt dem Hobby-Gärtner nur ein müdes Lächeln ab. Er zeigt auf mehr als drei Meter große Exemplare und auf seinen speziellen Zuchterfolg. „Die hier ist 4,05 Meter groß“, sagt Spitthöver mit lächelndem Züchterstolz. Stimmte allerdings nicht: Beim gemeinsamen Nachmessen, war das Prachtstück sogar 4,10 Meter hoch gewachsen. Das Erstaunliche daran: Sonnenblumen sind einjährige Pflanzen, was heißt, dass sie in jedem Jahr neu gesetzt werden müssen. „So im April/Mai werden sie gesät und in einem kleinen Blumentopf gezogen, bis sie um die 15 Zentimeter groß sind. Dann werden sie eingepflanzt, begossen und mit Hornspänen oder Gartendünger gedüngt“, erklärt der „Vater“ von rund 30 Sonnenblumen, der sich dann an jedem Tag darüber freuen kann, wie seine Schützlinge gedeihen und fast minütlich wachsen, wobei in ihren ersten Tagen in „freier Wildbahn“ vor Schneckenfraß geschützt werden müssen.

Blütezeit ist von Ende Juni bis September, und einigen sieht man jetzt schon an, dass sie ihre besten Tage hinter sich haben. Eine der riesigen Pflanzen hatte alle gelben Blätter verloren, war schon ganz schwärzlich. Daran waren allerdings die Meisen und Zeisige schuld, die sich an den fetthaltigen Kernen gütlich getan und einen tristen Fleck im gelben Blumenmeer hinterlassen hatten.

Wikipedia sagt auch, dass die Wurzeln der Sonnenblumen bis zu zwei Meter tief in die Tiefe gehen, was bei einem Garagendach natürlich nicht gewünscht ist. „Die auf dem Garagendach brauchen deshalb besonders viel Dünger und Wasser“, so Rita Spitthöver. Man sieht dem Ehepaar an, dass sie Freude an der Pflanze haben, die nicht nur so manchen Maler zu einem Stillleben inspiriert hat, sondern auch das Symbol ökologischer Bewegungen geworden ist.

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