Rentner (72) überfallen: 16-Jähriger angeklagt

Jugendlicher muss sich am heutigen Donnerstag wegen räuberischer Erpressung vor Gericht verantworten.

Barmen. Überfall in den eigenen vier Wänden: Insbesondere bei älteren Menschen wirkt so etwas häufig lange nach. Wie ein mittlerweile 72 Jahre alter Wuppertaler damit fertig geworden ist, wird sich am heutigen Donnerstag vor dem Jugendschöffengericht zeigen. Der 72-Jährige aus Barmen ist als Hauptzeuge im Prozess gegen einen 16-Jährigen geladen.

Der Jugendliche — er befindet sich derzeit im Jugendgefängnis — muss sich wegen räuberischer Erpressung verantworten. Laut Anklage hat er im Juli 2011 an einem Vormittag jenen Rentner auf der Straße offenbar vergeblich nach Geld gefragt. Dann habe er beobachtet, wie der Rentner zur Bank ging, dort Geld abhob und Einkaufen ging.

Der damals erst 14-Jährige soll den Mann bis zu dessen Wohnung an der Ferdinand-Thun-Straße verfolgt und ihn dann an der Tür bedrängt, bedroht und Geld gefordert haben: „Oder willst du meine Pistole sehen? Ich zeig Dir jetzt meine Pistole“, habe der junge Räuber unter anderem gesagt.

Damals ließ sich der Barmer nicht einschüchtern, lieferte sich mit dem Jugendlichen eine Rangelei und rief laut um Hilfe. Daraufhin habe der 14-Jährige die Flucht ergriffen — ohne Beute.

Wie die WZ erfuhr, ist der mittlerweile 16-Jährige — er wurde in Gambia geboren — seit Jahren als Intensivtäter bekannt. In Ostfriesland wuchs er auf und musste sich dort bereits vor Gericht verantworten. Zur Zeit des Überfalls in Barmen soll er ohne festen Wohnsitz gewesen sein und wurde als Ladendieb erwischt. Schuhe und Jeans soll er gestohlen haben, weil er nichts zum Anziehen hatte. Für den nichtöffentlichen Prozess ist bislang ein Verhandlungstag geplant.

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