Realschüler in der Welt der Tontechnik

Dozent Walter Hauschild zeigt den Schülern der Realschule Hohenstein unter anderem, wie ein Mischpult funktioniert.

Rott. „Luke, ich bin dein Vater.“ Eine tiefe, dunkle, verzerrte Stimme à la Darth Vader kommt aus den Musikboxen. „Und jetzt bin ich eine Micky Maus.“ Die gleiche Stimme, die in das Mikrofon spricht, hört sich plötzlich hoch und piepsig an.

Walter Hauschild, Musiker, Dozent und Tontechniker, steht im Musikraum der Realschule Hohenstein. Schüler der zehnten Klasse hören ihm gespannt zu. Der ganze Raum ist verkabelt. Stifte, Hefte und Taschenrechner wurden gegen Mischpulte, Kopfhörer und Boxen eingetauscht. Zum zehnten Mal ist Walter Hauschild an der Schule. Das Konzept hat Hauschild selbst entwickelt. „Ich mache genau das, was ich auch schon früher machen wollte“, sagt er.

„Heute morgen hat Hauschild zuerst etwas über Tontechnik erzählt“, erklärt Musikpädagoge Michael Wiktor, der vor zehn Jahren den Dozenten an seine Schule geholt hat. Endlich dürfen die Schüler die Toneffekte selbst ausprobieren und die Theorie umsetzten. Einzelne Schülergruppen sitzen vor einem Mischpult. Verwirrend sieht das Meer aus Knöpfen und Regulierern aus. Die Schüler haben nach einigen Stunden aber schon den Durchblick. „So langsam geht’s“, sagt Anzelika (16). Ihre Gruppe testet gerade den Micky-Maus-Effekt. Schallendes Gelächter: „Das hört sich einfach lustig an“, sagt Kristina (16). Emre (16) singt schon mal seine Stimme ein. „Am Ende des Workshops haben die Schüler ein Musikstück selbst abgemischt“, erklärt Wiktor. Iron (16) hilft der Workshop auch in Zukunft: „Ich möchte später vielleicht Beates selbst machen.“ Der Kurs ist für ihn genau das richtige. „Es handelt sich hierbei ja nicht nur um Technik und Handwerk“, sagt Hauschild, „sondern um Kunst.“

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