Petrus-Krankenhaus probt den Ernstfall
Personal übte den Umgang mit vielen Schwerverletzten. Das Szenario: ein Auto überfährt Passanten.
Barmen. Notfallübung im Petrus-Krankenhaus in Barmen: Zwei Sanitäter bringen ein Mädchen auf einer Trage zur Unfallstation: „Die Kleine haben wir draußen noch gefunden“, erklärt einer von ihnen. Und bekommt sofort die Anweisung: „Durchgehen zum Schockraum.“ Da steht schon ein Arzt bereit und bekommt die Information: „Kein Lebenszeichen bei Aufnahme.“ Sofort wird das T-Shirt des Mädchens aufgeschnitten, die Herzdruckmassage setzt ein. Ein Ultraschallgerät wird angefordert, eine Schwester macht währenddessen einen Bodycheck, sucht nach Verletzungen, nach Blutungen, fühlt den Puls.
20 Ärzte und zahlreiche Pflegekräfte trainierten am Samstagmittag die Versorgung von Verletzten nach einem Massenunfall. Mit Laienschauspielern der DLRG Monheim, die sich auf die Darstellung von Schwerverletzten spezialisiert haben. Vor Ort wurden sie professionell zu Unfallopfern geschminkt.
Nachgespielt wurde, dass ein Auto freitagabends um 18 Uhr durch den Weihnachtsmarkt am Werth gerast ist. „Für die Rettungskräfte und Krankenhäuser, die sich dann beispielsweise um 50 bis 60 oft schwerverletzte und traumatisierte Patienten kümmern müssten, wäre da besondere Nervenstärke gefordert“, schildert Philipp Schöllgen, der leitende Arzt der Notaufnahme im Petrus-Krankenhaus das imaginäre Szenario.
Die Szenen wurden am Samstag originalgetreu nachgespielt, die Komparsen so realistisch geschminkt, dass die Teilnehmer schnell das Gefühl haben, es handele sich um Realität“, weiß der Arzt.
Schreiende Patienten werden eingeliefert, ein Schauspieler simuliert einen Patienten, der von glühend heißem Fritteusen-Fett am Oberkörper schwer verletzt wurde, einem anderen muss ein Bein amputiert werden, der nächste wird mit schweren Schnittverletzungen im Gesicht und blutenden Armen eingeliefert.