Barmen Ost Nächstebreck feierte drei Tage Jubiläum

Tanz, Feuerwerk und viel ehrenamtliche Hilfe: Der Stadtteil feierte die 530 Jahre, Axel Reuber erhielt eine besondere Ehrung.

Nächstebreck. Tanz, Musik, gutes Essen und leckere Getränke: Drei Tage lang feierten die Menschen in Nächstebreck das 530. Jubiläum ihres Bezirks. Die Feier wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Nächstebrecker Vereine ausgerichtet und fand im und rund um den Gemeindesaal Hottenstein an der Wittener Straße statt. Rund 600 Anwohner kamen zu der dreitägigen Feier.

Barmen Ost: Nächstebreck feierte drei Tage Jubiläum
Foto: G. Bartsch

Los ging es am Freitagabend. Nach einer Begrüßungsrede des ersten Vorsitzenden des Bürgervereins, Hermann Josef Richter, stand das Programm ganz im Zeichen von Musik von Wuppertaler Künstlern. Violinistin Roswitha Dasch, Pianistin Elke Masino und Panflötist Matthias Schlubeck beeindruckten die rund 250 Gäste an dem Abend im Saal unter anderem mit Stücken von Johannes Brahms oder traditionellen jüdischen Liedern.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Goldenen Wappens, mit dem engagierte Nächstebrecker gewürdigt werden. Dieses Jahr ging das Wappen an Axel Reuber, der sich seit seinem 17. Lebensjahr in der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil engagiert. Seine Leidenschaft für die Feuerwehr geht zeitlich noch weiter zurück: Bereits mir vier Jahren bekam er von seinem Vater, selbst Feuerwehrmann, eine Feuerwehruniform und durfte als Kleinkind mit auf die Wache. Der 59-Jährige hatte mit der Verleihung der Auszeichnung nicht gerechnet und war völlig überrascht, nachdem sein Name im Saal ausgerufen wurde. „Ich war völlig sprachlos und so gerührt, dass ich sogar Tränen in den Augen hatte“, sagt der Verwaltungsangestellte und freut sich auch über die zahlreichen Glückwünsche der Nächstebrecker auf der Facebook-Seite des Bürgervereins.

Bereits im Januar wurde beschlossen, dass Axel Reuber das Goldene Wappen bekommen soll. „Es war schwierig, das so lange geheim zu halten. Wir musste ja auch sicherstellen, dass Axel zum Tag der Verleihung in den Gemeindesaal kommt und informierten einen seiner Feuerwehrkollegen. Es hätte ja auch einen Einsatz am Abend geben können“, erinnert sich Hermann Josef Richter. Seit 43 Jahren setzt sich Axel Reuber für seinen Stadtteil ein — und gern noch etwas länger: „Im Feuerwehrdienst ist es eigentlich vorgeschrieben, dass mit 60 Jahren Schluss ist. Ich möchte mich aber weiterhin engagieren und werde eine Verlängerung um drei Jahre beantragen“.

Am zweiten Tag der Feier ging es weiter mit viel Musik und Tanz. Die Chorgemeinschaft Liederfreunde Wichlinghausen/Männergesangsverein Bracken eröffnete die Feier, Klaus Prietz unterhielt mit typischen Wuppertaler Liedern und brachte alle 200 Gäste im Saal zum Mitsingen und Schunkeln. Bis zum Feuerwerk um 22.30 Uhr sorgte „Jürgens Timeless Band“ für eine tolle Stimmung und riss die Besucher von ihren Plätzen auf die Tanzfläche.

Am Sonntag ließen die Nächstebrecker den Feier-Marathon mit einem Kinderflohmarkt ausklingen. Über 50 Kinder aus dem Ortsteil brachten ihre aussortierten Spielzeuge und Klamotten mit.

Während die einen feierten, hatten die anderen alle Hände voll zu tun. Giesela Koll (73) lebt schon seit 1953 in Nächstebreck und engagiert sich seitdem in der Gemeinde. Die ehemalige Gastronomin kümmerte sich dieses Jahr wieder um die Speisen auf der Feier. Bereits am Donnerstag fing sie mit den Vorbereitungen an. „Gemeinsam mit meinem Mann habe ich zu Hause für den Kartoffelsalat etwa 25 Kilo Kartoffeln geschält und klein geschnibbelt“, erzählt sie.

Zudem hat sie mit vier weiteren Helferinnen an den drei Tagen über 300 Brötchen belegt und rund 200 Bratwürstchen gebraten. Trotz der vielen und manchmal stressigen Arbeit macht Giesela Koll ihre ehrenamtliche Tätigkeit Spaß. Allein am Samstag bereiteten sie und ihr Team über 200 Portionen mit Kartoffelsalat und Leberkäse oder Bockwürtschen zu und gaben die Teller aus. „Mir fällt das nicht schwer“, so ihr Kommentar. „Ich mache das alles mit Liebe und Herz und dann macht sich die Arbeit ganz von allein.“

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