Mountainbiker in Kothen: Im Busch gibt’s neuen Ärger

Radsportverein klagt: Die im Bau befindliche Mountainbike-Strecke wird regelmäßig mutwillig zerstört.

Kothen. Im Frühjahr starteten die nach langen Verhandlungen von der Stadt Wuppertal genehmigten Arbeiten an der Downhill-Strecke im Kothener Busch (die WZ berichtete). Bauherr ist der RV Adler Lüttringhausen, dessen Sponsoren seit Beginn der Bauarbeiten mehrere tausend Euro in das Projekt investiert haben.

Ganz rund läuft das Unternehmen indes nicht. Thomas Sgroi vom RV Adler Lüttringhausen bestätigte gegenüber der WZ, dass es zu Behinderungen und Beschädigungen an der Strecke komme, die für die Dauer der Bauarbeiten gesperrt ist. „Absperrbänder werden immer wieder zerrissen“, sagte Sgroi, weil Jogger und Spaziergänger mit Hund die Absperrung ignorierten. Das birgt ein hohes Gefahrenpotenzial: Denn auch wenn die Strecke zurzeit für Mountainbiker noch gesperrt ist, absolvieren die Adler immer wieder Testfahrten. Dabei geht es darum, auf einzelnen Streckenabschnitten die optimale Linienführung zu finden oder die Standfestigkeit der Anlagen zu testen. Trifft man bei so einer Fahrt auf Fußgänger, kann das für beide Seiten böse ausgehen. Deshalb versuchen Sgroi und seine Helfer mit den Menschen im Kothener Busch ins Gespräch zu kommen. Das Argument, dass die Errichtung der Strecke in Abstimmung mit der Stadt geschehe, überzeuge längst nicht jeden. Besonders ärgerlich ist wohl die mutwillige Zerstörung der unter anderem für die Streckenführung nötigen Bauwerke. „Da werden kleine Stämme aus der lehmhaltigen Erde gezogen und schon klafft ein riesiges Loch in der Konstruktion“, erklärt Sgroi. Auch würden einige der Warnschilder, die auf die Strecke hinweisen, immer wieder aus dem Boden gerissen. Martina Eckermann von der Stadt Wuppertal weist darauf hin, dass eine ordnungsgemäße Baugenehmigung vorliegt. Das bedeutet, wer an der Strecke manipuliert, macht sich strafbar. Die Mountainbiker hingegen hielten sich an alle Absprachen mit der Stadt. „Der Verein leistet hoch engagierte Arbeit und hat sich allen Vorgaben unterworfen“, erklärt Eckermann. Es wäre schön, würden die Kritiker dies anerkennen.

Es gibt aber auch positive Beispiele: Einige Skeptiker informierten sich über die Strecke und das Downhill-Fahren im Allgemeinen. „Wenn sie sich dann mal einen Sprung zeigen lassen, sind sie regelrecht fasziniert“, erzählt Sgroi. Im September soll die Strecke eröffnet werden (siehe Kasten).

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