Marodes Rohr: Immer wieder „Land unter“ am Loh

Jetzt planen die Stadtwerke den kompletten Austausch der alten Leitung – allerdings erst im kommenden Jahr.

Loh. Der Loh bleibt die Problem- und Dauerbaustelle Barmens in diesem Jahr: Nachdem vor den Sommerferien zwischen Schönebecker Straße und Gronaustraße eine altersschwache Trinkwasserleitung Straße, Bürgersteig Keller und Geschäfte unter Wasser setzte - Schaden: 300.000 Euro - brach in der Nacht zu gestern dieselbe Leitung nochmal. Diesmal an anderer Stelle. Wie gestern bereits berichtet, etwa 100 Meter weiter an der Ecke Loher Straße Hohenstein. Geschätzter Schaden diesmal: "nur" 30.000 Euro.

Gestern Nachmittag schienen die Stadtwerke die Lage im Griff zu haben. Doch kaum war auf der reparierten Leitung wieder Druck, platzte das Rohr erneut - wenige Meter von der ursprünglichen Bruchstelle. Am Nachmittag begannen die WSW-Mitarbeiter deswegen oberirdische Notanschlüsse vor allem im Bereich Rudolfstraße / Loher Straße zu legen . Laut WSW stand um 20Uhr die Versorgung dann wieder.

Wasser kennt keine Gnade: Mittwochabend wurden Fußweg und Straße unterspült. Sie müssen ebenso wie die marode Wasserleitung erneuert werden. Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan rechnet mit bis zu sechswöchigen Bauarbeiten.

Die Anwohner sind verständlicherweise nur noch genervt. Besonders schlimm traf es am Mittwochabend das traditionsreiche Schuhgeschäft von Claudia und Franz Wagner. "20Zentimeter stand das Wasser bei uns im Laden", sagt Claudia Wagner. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen an, während die Eheleute versuchten, ihre Ware in Sicherheit zu bringen. Wie viel Schuhe und Regale nicht mehr verkauft werden können beziehungsweise verwendbar sind, war gestern Vormittag noch nicht abzusehen. Claudia Wagner: "Wir haben noch Glück gehabt, dass es nur Frischwasser war."

Nach dem mittlerweile zweiten kapitalen Rohrplatzer am Loh wollen die Stadtwerke im nächsten Jahr zum Großreinemachen ansetzten. Von der Grundschule Rudolfstraße bis zur Schönebecker Straße, und von der Wupperbrücke am Loh bis hinunter zur B7 soll das alte und anfällige Frischwasser-Rohr erneuert werden. Die Kosten dürften deutlich im sechsstelligen Bereich liegen. WSW-Sprecher Stephan zur WZ: "Wir können den Anwohnern nicht noch eine Überschwemmung zumuten."

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