Kraftwerk liegt im Zeitplan

Im Frühjahr 2010 soll die WSW-Anlage bei der Firma Erfurt in Betrieb genommen werden – Anwohner bleiben skeptisch. Investiert werden gut 12,7 Millionen Euro.

Beyenburg. Das Blockheizkraftwerk, das die Wuppertaler Stadtwerke für die Firma Erfurt seit Anfang Juni errichten, nimmt Form an: "Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan", berichten die WSW auf Nachfrage der WZ. So wurde am 1. August mit der Kesselanlage bereits das "Herzstück" angeliefert - per Schwertransport. Dem folgte ein mehrstündiger Kran-Einsatz, um das System in die Stahlkonstruktion zu heben. Nächste Etappe an der Hugo-Erfurt-Straße ist die Anlieferung der Dampfturbine des Braunkohle-Kraftwerks.

Wie berichtet, werden insgesamt gut 12,7 Millionen Euro investiert. Die Stadtwerke sind Eigentümer und Betreiber der Anlage, die die Firma Erfurt langfristig mit Energie versorgen soll: Durch die Kraft-Wärme-Kopplung werden Dampf und Strom erzeugt. Wie Andreas Brinkmann von den WSW berichtet, geht die Anlage voraussichtlich im März 2010 in den Probebetrieb. Die End-Abnahme ist im Mai vorgesehen.

In einem ersten Schritt wurde ein Betonfundament gegossen - derzeit läuft unter anderem der Stahl-Hochbau. Die Anlage wird auch mit einem Aufzug versehen und bezieht den bereits bestehenden, gut 56 Meter hohen Schornstein mit ein.

Der Umstand, dass im Kraftwerk Braunkohle als Energieträger zum Einsatz kommen wird, sorgte in den vergangenen Monaten in der Nachbarschaft bei besorgten Bürgern wiederholt für Kritik (die WZ berichtete). Auch die Bezirksvertretungen ließen sich von den WSW über das Großprojekt informieren.

Man baue alles andere als eine "Dreckschleuder" - und erfülle nach dem Genehmigungsverfahren alle Umwelt- und Sicherheitsauflagen, stellt Brinkmann klar: Den Boden-, Luft- und Feuerschutz beachte man ebenso wie die Emmissionswerte. Gesetzliche Anforderungen werde man ebenso einhalten wie Grenzwerte zum Teil deutlich unterschreiten: So komme im neuen Kraftwerk Braunkohle aus dem Kölner Raum zum Einsatz, die ärmer an Schwefel sei als Kohle aus anderen Regionen.

Durch gute Verbrennungswerte soll außerdem die Kohlenmonoxid-Belastung minimiert werden. Auch der Einsatz eines Staub-Filtersystems ist vorgesehen. Die Versorgung mit schwefelarmer Kohle ist laut WSW durch einen langjährigen Liefervertrag gesichert.

Wie bei anderen Anlagen dieser Art gehe es nicht zuletzt auch um die Wirtschaftlichkeit bei der Energieversorgung, strategische Überlegungen und die langfristige Standort-Sicherung.

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