Kletter-Kerle gehen Wände hoch

Etwa 40 Jungen durften in der „Nacht der fantastischen Kerle“ die Wupperwände erklimmen, während es draußen schneite.

Langerfeld. Lange Nacht an der Wand bei Frost und Schneegestöber. Es klingt wie ein Drama vom Eiger, aber die knapp 4000 Meter des gefährlichen Alpengipfels mussten sich die Jugendlichen nicht hochhangeln, als sie jetzt ihre Kletterkünste schulten. Ort des Geschehens waren die "Wupperwände" an der Badischen Straße, wo sich vor den hohen Fenstern der Schnee türmte.

Was als "Nacht der fantastischen Kerle" deklariert war, bereitete etwa 40 Jungen im Alter ab zwölf Jahren einen Riesenspaß. Gegen schlappe zwei Euro Teilnahmegebühr durfte der männliche Nachwuchs - Altersobergrenze 27 Jahre - auf Einladung des Stadtressorts Jugend und Freizeit die Wand hochgehen. Für Stimmung sorgten Musik, Limo und auf einer Leinwand das Filmgesicht des Grauens: "Hart am Limit".

Das Abenteuer war nach Geo-Caching, Fußball-Turnier und Rafting die vierte Episode eines Wupper-Spektakels, das Ralf Küppers vom städtischen Fachbereich als Programm ausschließlich für Jungen in diesem Jahr anbot. Jugendarbeit für Mädchen existiere ebenso, sei aber mit Wellness und Gemäldeausstellung eher sanft angelegt, so Küppers.

"Hier sind echte Talente vor Ort", urteilt Christof Oliveri, Sprecher der Jugendarbeit, und schaut die Wände hoch. Manche Teilnehmer bewähren sich gar als Freeclimber. Wer sich dabei zu viel zutraut, landet auf der Matte, während an den richtig hohen Wänden Seil und Gurte zum Einsatz kommen.

Außer dem Rafting habe er keine Disziplin ausgelassen, sagt der 16Jahre alte Patrick, der unter Aufsicht geschulter Betreuer soeben den Schwierigkeitsgrad fünf minus gemeistert hat. "Macht echt Spaß", strahlt er. Maximilian (12) aus Radevormwald, selbsterklärter Dauergast an den Wupperwänden, stöhnt, dass die Mutter ihn schon bald abholen wird. Bis drei Uhr in der Nacht hätte er die Halle nutzen können. Trotz allem: Bei den vereisten Straßen hat er Verständnis für die Mama.

Die Eltern der Wuppertaler Teilnehmer mussten nicht mehr hinters Steuer: Es stand ein Shuttle-Bus entlang der B 7 bereit.

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