Kleingärtner mit langer Tradition

Verein feiert sein 90-jähriges Bestehen am Weinberg.

Hatzfeld. Das 90-jährige Bestehen des Kleingartenvereins Hatzfeld ist ein Grund zum Feiern: Das taten die meisten Besitzer der 33Kleingärten am Samstag im Haus Eisenbach am Weinberg mit gutem Essen, Tombola und Musik der Wuppertaler Originale. "Der Auftritt der Originale ist eine Überraschung", sagt Jutta Schulz, Vorsitzende.

"Leider haben wir kein eigenes Vereinsheim", erklärt sie, "daher müssen wir unsere Jubiläen außerhalb feiern." Für kleinere Feste baute der Verein vor einigen Jahren eine Blockhütte. Der Verein musste im Laufe seiner Geschichte schon mit ganz anderen Herausforderungen fertig werden. In den 60er Jahren fielen 26 Gärten dem Bau eines Hochregallagers der Firma Herberts zum Opfer. Doch die Gemeinschaft gab nicht auf, so dass ihnen 1972 das Brachland unterhalb des Lagers zugesprochen wurde und neue Gärten angelegt werden konnten. "Einige der Gärten sind richtige Familienunternehmen", sagt Schulz.

So ist zum Beispiel der Garten des zweiten Vorsitzenden, Wolfgang Flanhardt, und seiner Frau schon seit Gründung des Vereins 1919 in Familienbesitz. "Meine Frau ist schon im Bollerwagen als Kind durch diesen Garten gezogen worden", erzählt Flanhardt. 1919 stand auf dem Grundstück eine Ziegelei. Seine Schwiegermutter habe das Land urbar gemacht, und, als sie den Garten nicht mehr pflegen konnte, übernahmen er und seine Frau den Kleingarten.

Alle zwei Jahre unternehmen die Mitglieder eine Fahrt ins Grüne - in diesem Jahr an die Mosel. Allein seit 2002 gab es 17 altersbedingte Besitzerwechsel in der Siedlung. Ein Zusammenhalt sei da nicht immer leicht. "Aber wir geben uns Mühe und das gute Verhältnis zu anderen Vereinen und der Stadt hilft über schwere Zeiten hinweg." Seit einiger Zeit toben wieder Kinder durch die Gartensiedlung. "Das hatten wir lange nicht", sagt Schulz. "Neues Leben tut dem Verein gut."

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