Kein Licht am Ende des Tunnels

Die Unterführung am Alten Markt ist keine Augenweide. Die Stadt hat kein Geld, um Abhilfe zu schaffen.

Kein Licht am Ende des Tunnels
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Leitungen verlaufen offen an der Decke. Die ist unverschalt und zeigt den rohen Beton. Blinde Nischen in den Wänden, es liegt Uringeruch in der Luft. Am Boden von Wand zu Wand eine riesige Pfütze mit rostroten Ablagerungen. Fußgänger wählen die schmalste Stelle, einige entscheiden sich zu einem beherzten Sprung. Die Unterführung am Alten Markt ist keine Augenweide. Und die Stadt hat kein Geld, um Abhilfe zu schaffen.

Der Tunnel verbindet zum einen die Schwebebahnstation Alter Markt mit der Commerzbank, zum anderen führt er unter der B7 durch. Wer den ersten Abschnitt vermeiden will, muss den Fußgängerüberweg an der Ampel in Richtung Fischertal nehmen. Wer die B7 überqueren statt unterqueren möchte, muss einige Meter mehr in Kauf nehmen.

„Schön ist das wahrlich nicht“, sagt der Verkehrs- und Stadtplanungsdezernent Frank Meyer. Geplant sei allerdings nichts, was die Situation verbessern könnte. Das hat Kostengründe. „Im Haushalt sind dafür keine Mittel vorgesehen.“ Grundsätzlich könne man sich eine oberirdische Lösung vorstellen. Aber auch die ist in den Zeiten klammer Kassen Theorie. Denn auch das Verfüllen der Tunnel kostet Geld, außerdem müsse man eine aufwendige neue Ampelsteuerung einrichten — was ebenfalls Geld kostet. Geld aus dem Haushalt steht allenfalls dann zur Verfügung, wenn eine direkte Gefahrensituation für die Passanten zu beseitigen ist.

„Immer dieses große Wasser da unten — das ist jetzt irgendwie dauernd da. Nervend“, sagt eine Passantin. Hässlich sei es, aber meist wähle sie den kürzeren Weg durch den Tunnel.

Ähnlich Hassan Jriri: „Es ist schmutzig, der unangenehme Geruch. Aber ich will die Ampel vermeiden.“

Das Fazit einer Mutter mit ihrem kleinen Kind: „Eine Zumutung, der Geruch. Wir gehen trotzdem durch, weil da keine Autos sind.“ Und Richard Enskat findet: „Ekelhaft. Die machen hier ihr Geschäft.“ Bei der Frage Ampel oder Tunnel geht er aber wie die anderen auch den jeweils kürzeren Weg.

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